Trotz herber Verluste gelingt einigen Kisten der Yuuzhan Vong der Durchbruch und die Landung auf Ithor und dem Herdenschiff. Erbittert geführte Kämpfe brechen an Bord des Herdenschiffes los, in dessen Verlauf Wurth Skidder, Raynar Thul und Valen Dex bitter die Kampffertigkeiten und Unberechenbarkeit der Yuuzhan Vong zu schmecken bekommen. Skidder und Thul erfahren schwere oder schmerzhafte Verletzungen durch die gefürchteten Prallkäfer, die Norkan auch nur durch seine blitzschnellen Verstand und wachen Geist überlisten und ausschalten kann.
Dennoch gelingt es dem jungen Jensaraai seine Blindheit im Verlauf des Gefechtes mit den nicht in der Macht zu greifenden Wesen mithilfe seiner Kreativität zu überwinden und seinen Gegner ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Trotzdem hält die Lösung erwartungsgemäß nicht ewig vor und überläßt den Miraluka nahezu wehrlos dem Ansturm seines Gegners und aufsteigender Angst, als er quasi vor seinem inneren Auge verschwindet.
Die Angst steigert sich zu blosser Panik, als Dex im Erkennen seiner unabwendbar scheinenden Niederlage versucht mit den Gefühlen seiner Hilflosigkeit und Furcht den Hass in sich zu nähren und auf die verzehrende Brutalität der Dunklen Seite zurückzugreifen, auf deren Schwingen der tobende Durron mit funkensprühendem Lichtschwert über den Vong hereingebrochen ist, der mit seinen Wurfgeschossen seinen Gefährten Skidder niederstreckte.
Valen scheitert an seiner ins Unermessliche wachsenden Furcht vor dem Ungesehenen und dem Druck der ersten, todbringenden Begegnung mit den grausam jede Schwäche nutzenden Schlächtern, kriecht nach einem verheerenden, seinen Körper lähmenden Biss des Amphistabes seines unsichtbaren Widersaches rückwärts und kauert sich in bitterer, ängstlicher Erwartung des tödlichen Schlages zusammen.
Furchtlos wirft sich allerdings Norkan dazwischen und lenkt die Aufmerksamkeit des Vong-Kriegers mit einer geschleuderten, den Yuuzhan Vong allerdings verfehlenden Kokosnuss auf sich, der Goleschs makellose Verteidigung mit einem wütenden Regen aus furchtbaren Streichen überzieht. Durch seine hervorragenden Kenntnisse des Soresu kann der junge Arkanier seinen immer mehr in Rage geratenden Kontrahenten hinhalten, bis das Lichtschwert des wieder aus seiner durch Prallkäfer verursachten Ohnmacht erwachten Raynar den unaufmerksam gewordenen Vong durchstößt. Trotzdem kommt Norkans Warnruf zu spät und Thul bemerkt den vorschnellenden, lebendig gewordenen Amphistab erst, als sich seine Fangzähne in seinen Oberschenkel bohren.
Norkans Hieb zerteilt zwar das zischende Erbe des getöteten Kriegers, aber auch Raynars Beine verläßt die Kraft und der Schüler stürzt kraftlos ächzend zu Boden. Kyp Durron befiehlt Norkan noch in herrischem, herablassendem Tonfall bei den Verwundeten zu bleiben, während er sich um das Kommandoschiff kümmern wolle, dann sprintet er die schmale Strasse entlang, auf der der erbitterte Kampf stattgefunden hat. Flammen des Zornes lodern in seinem Blick.
Auf der Oberfläche Ithors erwartet der verborgene Jedi-Kampftrupp die Ankunft der Yuuzhan Vong in der von Dal Konur gestellten und auf eine Idee Norkans hin errichteten Falle. Corran Horn und Jacen Solo machen sich auf Speederbikes auf den Weg zu dem gelandeten Kommandoschiff, um mit Shedao Shai Kontakt aufzunehmen und den Waffenstillstand zum Preis der Knochen seines Ahnen auszuhandeln.
Die beiden unweit von einander in den Baumwipfeln verborgenen Freunde Kin Chun und Kelad besinnen sich auf die Macht und ihre frische Verbindung zu dem pulsierenden Herzen von Ithor, um ihre Sinne zu schärfen und anhand der sich von der üblichen Kulisse abhebenden Laute die Schritte der Vong und ihrer Sklaven durch den Dschungel zu verfolgen. Es dauert nur wenige Minuten, bis die echsenhaften Schocktruppen der Yuuzhan Vong aus dem Unterholz brechen und sich auf die nach Möglichkeiten das Feuer eröffnenden Droiden, die in dem Lager postiert wurden, stürzen.
Nach kurzem Ringen gewinnen die Echsenwesen unter geringen Verlusten die Oberhand und beginnen die entbehrlichen Sendeposten, Computerterminals und Sensoranlagen zu verwüsten, die der Falle „Vorposten“ den richtigen Anstrich verleihen sollen. Ein halbes Dutzend Yuuzhan Vong folgt ihnen, hält sich aber erst einmal im Hintergrund. Dal Konur beginnt runterzuzählen, als alle sichtbaren Vong den Waldrand verlassen haben und auf die Lichtung getreten sind.
Unvermittelt muss er den Countdown jedoch abbrechen als einer der Bothaner mit denen Kelad noch vor dem Ritual gesprochen hatte eines der niedrigen Bauwerke erklimmt und mit donnernder, machtverstärkter Stimme die Forderung an die Yuuzhan Vong stellt, sich zu ergeben, da sie hier in der Falle säßen.
Das bereits unvermeidlich Geglaubte tritt ein, als ihn die Übermacht attackiert, überwältigt und vor den Augen der mit sich selbst und dem Gedanken an seine Rettung hadernden Jedi zerfleischt, die die Macht der Falle gegen den Wert eines Bekannten, eines Freundes abzuwägen gezwungen werden. Als die Hoffnung stirbt, den Bothaner noch lebend bergen zu können, betätigt der ehemalige Rebellensoldat den Auslöser. Die darauffolgende, die nahen Bäume und die darin lauernden Jedi erschütternde Explosion zerreißt Fleisch, Knochen und das Metall der notdürftigen Bauten, während eine gewaltige Flammenwolke die Lichtung in gleißendes, hungriges Feuer hüllt.
Als der Wind die düsteren Rauchschwaden auseinanderreißt, erheben sich gerade mal vier schwer verletzte und mit Brandwunden übersäte Vong aus der Asche und den glühenden Trümmern, um die sich ein Ring aus Jedi mit gezündeten Lichtschwertern zusammenzieht. Blasterfeuer aus Shades Scharfschützengewehr zerpflückt die verbliebenen, zerstreuten und wild durcheinanderrennenden Sklaven. Die Falle ist zugeschnappt.
Die überlebenden Yuuzhan Vong zögern nicht einmal einen winzigen Moment in Anbetracht des unausweichlich scheinenden Sieges der Jedi und werfen sich den Kämpfern um Luke Skywalker entgegen. Keiner der in tote, zerfetzte Rüstungen gehüllten, fremdartigen Krieger zeigt auch nur die geringsten Anzeichen von Furcht oder Hoffnungslosigkeit, aber auch die ihre Lichtschwerter hochreißenden Jedi-Ritter sind gewarnt. Sie wissen, daß die Yuuzhan Vong mit allen Mitteln und verbissen bis zum Tode kämpfen werden und dass dieses Kreuzen der Klingen im Gedanken an Ithors Überleben notwendig geworden ist.
Das Rasseln, Zischen und Knattern der Lichtschwerter und Amphistäbe hallt an den Bäumen, den rauchenden Ruinen wieder, als die beiden Linien aufeinanderprallen. Auf Kin Chuns und Kelads Geheiß hin richten die beiden Schüler und der im Dschungelkampf erfahrene Dal Konur ihr Augenmerk weiterhin auf die mit Blicken kaum zu durchdringende grüne Mauer. Kelads ungutes Gefühl in der Magengrube bestätigt sich, als er durch seine geschärften Sinne im Verborgenen eine flüchtige Bewegung wahrnimmt. Von Shades Seite, den er um Überprüfung bittet, erntet er nur wenig überraschenden Hohn, bleibt aber ebenso wie der aufgeschreckte Kin Chun wachsam.
Plötzlich durchbricht ein markerschütternder, eisige Schauder über Rücken jagender Schrei die ohnehin lautstarke Geräuschkulisse. Mara Jade ist zusammengebrochen. Lukes entsetzter Aufschrei scheint den Moment für eine gefühlte Ewigkeit einzufrieren. Dann geht alles blitzschnell.
Ein metallisches Blinken, ein Sirren aus dem Unterholz begleitet von den heiseren, sich überschlagenden Warnrufen von Kin Chun und Nerghad in Richtung des alten Rebellenveteranen, den die diskusartige Klinge in der heißen Phase des im Zentrum der Versammlung tobenden Kampfes auf dem falschen Fuß erwischt. In einem Blutschauer durchschneidet sie einige Muskelstränge in Dal Konurs breitem Rücken und nimmt dann Kurs auf Kelad, der nur für den Bruchteil einer Sekunde seine Optionen überschlägt und dann auf die Wand des Dschungels vor ihm zusprintet.
Kin Chun schlägt sich in der Richtung aus der dieser Diskus geschnellt kam in die Büsche und stößt sich mit einem kräftigen Sprung in die Wipfel der Bäume, in denen die Jedi bereits dem Zuschnappen ihrer Falle harrten, mit seinem aufmerksamen Blick jederzeit die Umgebung sondierend. Man merkt der Spannung seines Körpers förmlich an, daß der Nagai in dieser Form des Kampfes zuhause ist. Er ist nicht nur ein Jäger, er ist ein lautloser Killer … der Stammeskrieger vom Planeten Nagi, der sein ganzes Leben für diese Art zu kämpfen ausgebildet wurde.
Gegen einen Feind, der grausam, brutal und rücksichtslos an der Auslöschung von Kin Chuns Spezies rüttelte, aber sich nun im direkten Vergleich mit den unbarmherzigen Vong wie ein indirekter Trainingspartner anfühlt. Ithor wird es zeigen, er hier unten und seine Gefährten, die Krieger Nagis über den wenigen Wolken im Herdenschiff, ob die Galaxie noch ein Platz für Krieger wie ihn ist. Heute. Jetzt. Für die Zukunft.
Kelad bricht mit gespielter Leichtsinnigkeit ins Unterholz. Er kennt den Weg, weiß wo sich die Fallen befinden. Er ist kein Experte für diese Art von Kampf, aber sein Leben hat ihn gelehrt zu lernen … sich im Notfall auf sein Erinnerungsvermögen zu stützen und Routinen zu verinnelichen. Es ist etwas, was er gehofft hatte, ablegen zu können, aber wie schon bei der Fürsprache bei der Sprengstofffalle in dem kleinen Camp und die geopferten Droiden nimmt ihm der Krieg die Entscheidung ab. Er muss improvisieren … sie wissen nicht wieviele Vong hier auf sie lauern, wieviel sie wissen …
Ein donnerndes, befehlsgewohntes Brüllen stoppt seinen Vorstoß, indem er sich seinen Schwung nutzend einhändig an einem kräftigen Ast emporreißt und seinen Blick auf den Ursprung des „Jeedai“-Rufes gerichtet zwischen Stamm und Geäst kampfbereit in die Hocke geht. Sein Gegner hat von der Explosion zahlreiche Schürfwunden und üble Verbrennungen davongetragen, während er die zerfetzte Krabbenrüstung an seinem muskulösen Körper nur noch angewidert von seinen zerschnittenen Schultern streift und nach zwei gekrümmten, mit fürchterliche Wunden reißenden Widerhaken versehenen Dolchen greift.
Kin Chuns geschärfte Sinne nehmen das Gebrüll des Vong-Kommandanten wahr und lassen ihn mit erhöhter Eile und Alarmbereitschaft die Distanz zwischen den Bäumen, die in Richtung Kelads weisen mit waghalsigen, unnachahmlich eleganten Sprüngen überbrücken, um seinem Freund zu Hilfe eilen zu können.
Geduckt springt Kelad kurz an und läßt sein gesamtes Gewicht auf den Ast unter sich herabrasen, der krachend aus dem natürlichen Gelenkt bricht, bevor sie gemeinsam dem Boden entgegenschnellen. In blitzschneller Konzentration läßt Nerghad das hölzerne Geschoss von einem mächtigen Stoß durchzucken, der allerdings den kompakten Vong um Meter verfehlt. Obwohl er weiß, daß er seinen Fokus auf viele Tätigkeiten zugleich aufgespalten hatte und nicht den notwendigen Ruhepunkt gefunden hat, um die improvisierte Waffe präzise auf sein Ziel zu lenken, gibt er sich überrascht, sogar entsetzt, macht, sobald er den weichen Waldboden unter seinen Stiefeln spürt, auf dem Absatz kehrt und gibt keuchend vorwärtsstolpernd Fersengeld.
Der Yuuzhan Vong, offensichtlich in vollster Überzeugung über seine Überlegenheit schwelgend, folgt ihm langsam und mit der Geduld eines sich seines Sieges gewissen Rukha auf der Jagd nach kranken Kra’liyk-Kälbern, während Kelad seinen Vorsprung vergrößert und sich auf die Standorte der Fallen besinnt, die unweit von seiner Position gelegt wurden. Zielsicher steuert er eine der Baumfallen zu und bringt sein Gedächtnis auf Trab, während er sich die Umgebung genau einzuprägen versucht. Obwohl sein Verfolger für einen Moment lang zögert, als er auf ein sich nicht in die Laute des Dschungels einfügendes, von Kin Chun verursachtes Geräusch aus den Baumkronen aufmerksam wird, scheint er auf Nerghads Täuschung reinzufallen und stürzt sich als er die Lichtung erreicht, auf die sich der nach nur scheinbar nach Atem ringende Mensch hat zurückfallen lassen und sich jetzt zum unausweichlichen Kampf sammelt, auf den jungen Jedi.
Der Schüler Solusars setzt rückwärts über den die Falle auslösenden Draht hinweg und stößt sich mit durch seine sich spannenden Muskeln schießender Macht vermengt mit purer Kraft in einen rückläufigen Salto hin ab, gerade als der Vong seine Schwerter in einer fließenden Bewegung zum Angriff führt. Das kurze schnappende Geräusch des von Kelad absichtlich durchtrennten Drahtes genügt nicht um dem Krieger ausreichend Zeit für eine Ausweichbewegung zu geben.
Mit atemberaubender Präzision schraubt sich der Mensch über dem heranschwingenden Baumstamm hinweg, das aktivierte, pulsierende blau-gleißende Lichtschwert in seiner Hand, als der knochenzermalmende Donnerschlag den Yuuzhan Vong wie durch den Aufprall eines hochbeschleunigten Repulsorschlaghammers auf seinem Brustkorb von den Beinen fegt und durch das dichte, die Lichtung umschließende Blätterdach, die dornenbewehrten Sträucher und das berstende Unterholz aus Kelads Blickfeld trümmert.
Nachdem er sich einige Schritte auf das in den Dschungel geschlagene Loch zubewegt hat, richtet sich neben ihm der inzwischen geräuschlos gelandete Kin Chun auf, den er mit einem erfreuten und schelmischen aber sogleich wieder der Ernsthaftigkeit weichenden Lächeln bedenkt und mit einem wortlosen Nicken bedeutet, weiterhin aus den Baumwipfeln seinen Schutzengel zu spielen. Vorsichtig und aufmerksam nach weiteren Bedrohungen Ausschau haltend dringt er dann wieder in den Dschungel ein und der drahtige Nagai wird erneut vom Schatten im Blätterdach verschluckt.
Vielleicht zwanzig Schritt von der Baumfalle entfernt rappelt sich der blutspuckende Vong auf, der schwer angeschlagen nur noch humpelt und fast kraftlos die Fäuste zum Kampf hebt. Beunruhigende, von Schuld, Unrecht und seinem Kodex als Jedi wispernde Gedanken jagen durch Nerghads Schädel, den auf wankenden Beinen stehenden, blutüberströmten Vong vor Augen. Mitleid, das Flüstern seines Gewissens und Erkenntnis der Notwendigkeit purzeln durch seinen zögernden Verstand, als er seine Entscheidung fällt und seine geballten Fäuste fester um den Griff von Katarns modifiziertem Lichtschwert schließt.
Der Vong ist nicht der Sturmsoldat, den er damals auf Vulpture verschonte … er rechnet, denkt in anderen Maßstäben, anderen Dimensionen. Er hat ihren Hass gegen die Jedi auf Belkadan gesehen, Auge in Auge mit Yomin Carr … auf Dubrillion, als er den Spion gestellt, ihn in seinen unbarmherzigen Griff gezwungen und das haßerfüllte Wesen sich unter unmenschlichen Schmerzen selbst gerichtet hatte … auf Bimmiel, selbst als seine Klinge den dunklen, vernarbten Hals und Wirbelsäule durchschlagen hatte und die zähnebleckende Fratze mit entseeltem Blick, aber immer noch lodernden Augen von den Schultern des überraschten, namenlosen Vong kippte … sobald er ihm den Rücken zuwendete, war er ein toter Mann.
Sobald er Gnade übte, war er ein unwürdiges Opfer … das hier war Krieg. Daß, was ihn erfüllte, als er seine Klinge einmal ums Handgelenk kreisen ließ, umgriff und mit abwärts gerichteter, blitzartig hochschnellender Klinge vorwärtsglitt, Bedauern. Der tödliche Hieb eines Jedi, der seinem Gegner die letzte Ehre erweist … Shiak.
Surrend schneidet sich die Klinge durch Fleisch und Knochen, verfehlt aber dennoch den unvermittelt geschickt zur Seite pendelnden Vong um Fingerbreite. Der Gestank von Ozon und verbranntem Fleisch raubt ihm beinahe den Atem, läßt ihn durch den aufsteigenden Rauch einen Sekundenbruchteil zu langsam auf die Klaue reagieren, die sich um seinen Kehlkopf schraubt und ihm zischend die Luft zwischen den Zähnen hindurch in die schwüle Hitze des Dschungels presst. Warmes Blut, daß unter den spitz zulaufenden Fingernägeln in den Kragen seiner grauen Jedi-Kampfrobe sickert und sich als dunkler See schnell im weichen, luftdurchlässigen Stoff ausbreitet.
Gurgelnd knurrt er seinem, eine Armlänge entfernten, gehässig grinsenden Gegner einen abgehackten, schmerzverzerrten Schrei entgegen, versucht den sich unbarmherzig, zusammenschraubenden Griff mit einem brutalen Fausthieb gegen den narbenverzierten Unterarm und dessen, unter der eigenen Gewalt knirschendes Knochengerüst um eine Winzigkeit zu lockern, die ausreichen würde, um sich aus der blutigen Falle zu winden … vergeblich.
Seine zitternde Linke reißt das fehlgegange Lichtschwert herum, schleudert das hungrige blaue Leuchten der angeschnittenen, dampfenden Seite entgegen … die zur Kralle verkrümmte, von harten Muskelsträngen überzogene Hand des Vong rastet einem metallverstärkten, unnachgiebigem Rüstungsscharnier gleich um sein Handgelenk ein und drängt seinen vom Schmerz gelähmten Arm zurück, während seine Gelenke unter dem ruckartigen Stoß ächzend aufbrüllen und einen zuckenden Krampf brennender Schmerzen durch seine Nervenbahnen peitschen.
Aufblitzende Momentaufnahmen der vergangenen Tage … Wochen … Jahre prasseln auf seine Netzhaut ein. Norkan, Kin Chun, Jaina, Kyle, Luke … Yavin IV … Dantooine … Vulpter … Dubrillion … Helska … In einem Röcheln scheitern seine verzweifelten Versuche nach Luft zu schnappen. Das Bild vor seinen Augen, der Umriss des zähnebleckenden Vong und des giftgrün schimmernden Dschungels verschwimmt. Farben und Formen verblassen, verlaufen und verlieren an jeglicher Substanz. Zeit und Raum werden bedeutungslos. Ein Schatten … über ihm.
Seine Glieder verlässt alle Kraft als er nach Atem ringend auf die Knie bricht. Vorbei … du hattest deine Chance … jagt ihm ein die einsame Erkenntnis durch den Schädel, der sich schon von allem geistigen Ballast befreit, seinem Schicksal ergibt.
Dann senkt sich Kin Chuns heranrasender Körper wie ein Raubvogel auf den vollkommen überrumpelten und mit seiner sicher geglaubten Beute beschäftigten Vong herab. Das Lichtschwert bohrt sich in den grausam verunstalteten Schädel des Offiziers, während das Glühen der Klinge durch die weit aufgerissenen Augen und den zum ausbleibenden Schrei aufgerissenen Mund wieder in die schwüle Dschungelluft flutet. Von der Wucht des Aufpralls wird der massige Körper des Kriegers von dem drahtigen Nagai zu Boden gerissen und unter seiner darauf kauernden Gestalt begraben. Kelad sackt hustend und würgend nach vorne, sich auf zitternden Armen vom Boden abstützend.
Das Tosen des Blutes und des durch das lebensspendende Rot geschwemmten Adrenalins ebbt ab und die ungefilterten Geräusche des Mutter Dschungels brechen wieder über sie herein. Auch das Surren der Lichtschwerter auf der Lichtung ist verstummt. Die Schlacht ist vorbei.
Auch im Herdenschiff neigt sich der Kampf seinem Ende entgegen. Kyp Durron hat die wenigen, überlebenden Sklaven, die Wurth nicht bereits bei seinem wagemutigen Vorstoß erschlagen hat, gejagt und einen nach dem anderen mit an boshafte Kälte grenzender Gleichgültigkeit abgeschlachtet, während Norkan, Valen und Raynar von Anakin erfahren müssen, daß Daeshara sich geopfert hat, um das Leben des jüngsten Solo und ihrer beiden Schülerinnen zu retten.
Cor, die gemeinsam mit Kin Chun, Norkan, Nebael und Daltrid ihre Ausbildung begonnen hat, ist tot. Eine aus ihren Reihen ist gefallen. Wieder eine der ohnehin schon geschrumpften Zahl von Jedi, die sich nach Kräften der Schwarzen Flut entgegengestemmt haben und deren Klinge bei allen weiteren Bemühungen schmerzlich vermisst werden wird. Aber natürlich nicht das Lichtschwert, sondern auch und vor allem ihr freundliches, schweigsames Wesen, daß sich bislang immer alleine den Weg durch ihr Leben gebahnt und ihre düstere Vergangenheit auf Ryloth hinter sich gelassen aber niemals vergessen hatte, wie die Befreiung ihrer Schülerinnen Numa und Alema Rar aus den Händen von Sklavenhändlern bewies.
Nach dem Kampf kehren auch die siegreichen Dschungelkämpfer auf das Herdenschiff zurück, während es zeitgleich zur Kontaktaufnahme von Corran Horn zum Mörder von Elegos A’Kla kommt. Die Verteidiger von Ithor gewinnen eine Woche Zeit, in denen sie hoffentlich ihre Evakuierungsversuche abschließen können und an deren Ende das Duell zwischen dem Oberbefehlshaber der Yuuzhan Vong und Horn stattfinden soll.
Größtenteils unterstützen die Freunde die Evakuierung oder üben sich in Meditation, während der Termin der entscheidenden Auseinandersetzung immer näher rückt.
Kelad erfährt über Jaina vom Tod ihrer Flügelfrau, Annie Capstan, der die junge Pilotin schwer gezeichnet hat und daß sie gern mit ihm darüber sprechen würde. Die beiden verabreden sich auf dem inzwischen von geisterhafter Stille durchzogenen und kaum noch von einer Seele neben den Jedi und den Priestern von Ithor bewohnten Herdenschiff. Finstere, unbehagliche Themen lasten schwer auf den Schultern der beiden Jugendlichen und drohen fast das Gespräch in den Tränen der jungen Solo zu ersticken, die bedauert Capstan niemals wirklich als Freundin kennengelernt zu haben, sondern durch diesen Krieg dazu gezwungen zu werden vor allem Soldat und nicht mehr Mensch zu sein.
Nicht mehr die junge, lebensfrohe Frau, als die Kelad sie kennengelernt hat, sondern das, wozu sie der Krieg alle macht … zu Maschinen, die funktionieren müssen, sich keine Fehler … keine Gefühle leisten können. Nerghad stimmt ihr zu, berichtet auch von seinen Erfahrungen in seiner militärischen Vergangenheit und von seinen Sorgen, die denen Jainas genau glichen als er nach Vulpture in die Finsternis aufbrach. Aber er hat dort auch etwas anderes gesehen … Katarn und seinen Weg in die Macht.
Als er ihr tröstend den Arm um die Schulter legt und Jaina sich in die willkommene Geborgenheit seiner Nähe schmiegt, betont er, daß er genau diesen Schmerz des Verlustes kenne … oft genug schon, vielleicht sogar zu oft erlebt habe, um sich ihren Gefühlen verschließen zu können. Aber geht es nicht genau darum? Anderen dieses Leid zu ersparen? Die Wesen, die sie auf Dubrillion, Dantooine und jetzt hier auf Ithor gerettet haben nicht genau diesem verschlingenden Schmerz auszusetzen, nachdem sie bereits ihre Heimat verloren haben? Wer ausser ihnen sollte in die von den Yuuzhan Vong geschlagene Bresche treten? Wer sich diesem grausamen Feind entgegenstellen?
Für ihn lautet die Frage nicht mehr „Warum wir?“, sondern fließt direkt in die nur unter großen Anstrengungen gefühlte Antwort, die ihm jetzt Kraft zu geben vermag: „Weil wir etwas bewirken können. Weil wir das Geschenk, die Gabe der Macht genießen, auch wenn sie uns manchmal wie ein Fluch an diese Bestimmung zu fesseln scheint.“ Aber es gibt die Wahl: handeln oder sich abwenden.
Aber wohin sollte man sich wenden, wenn die Galaxie in Flammen steht, wohin fliehen? Solange es nur einen Planeten, nur ein Wesen gibt, daß die Macht in sich trägt, gibt es Hoffnung. Für sie alle … dafür, daß sie eines Tages so leben können, wie sie es sich so sehr wünschen. Seine Gefühle zu ihr stießen das verrußte Fenster auf, um diese Wahrheit in dem Moment schwärzesten Schattens unter der Oberfläche von Vulpture zu erkennen. Sein Band zu ihr, daß er niemals zerbrechen sehen möchte oder könnte.
Mit Blick auf das im nächtlichen Glanz grün schimmernde Ithor verbringen die beiden jungen Menschen unvergleichliche Stunden der Ruhe, des Trostes und des kurzzeitigen Friedens, als sie in inniger Umarmung flüsternd ihre Stärken und Schwächen teilen, um sich gemeinsam an den ihre vorsichtige Zurückhaltung abstreifenden Berührungen und Worten der Zuneigung zu wärmen. Es ist ein stiller Moment in diesem Krieg … und vielleicht einer der wenigen, der den beiden bleibt.
Zum vereinbarten Zeitpunkt findet das Duell zwischen Corran Horn und Shedao Shai statt. In einem nervenaufreibenden Kampf gelingt es dem Jedi knapp Yuuzhan Vong Befehlshaber im Zweikampf zu besiegen und er fordert daraufhin von dessen Adjutanten den versprochenen Abzug von Ithor ein.
Als der verletzte, aber siegreiche Corran Horn nach Tafanda Bay zurückkehrt, wird von einer ganzen Traube von zusammengelaufenen Soldaten, Ithorianern und Jedi unter großem Beifall in Empfang genommen. Auch die Freunde haben sich unter die Menge gemischt, ziehen es jedoch vor den Triumph und das langsame, erst zaghafte Abblättern der gewaltigen Verantwortung, die hier auf diesem Planeten auf ihnen lastete, im Stillen zu genießen. Kelad hat seine Arme um Jaina gelegt und schenkt ihr, ohne diese Momente möglicherweise mit seinen Worten zu zerstören, den wertvollen Trost und die Wärme seiner Umarmung. Auch Kin Chun, Norkan und Valen können ihr Glück kaum fassen, als die ersten Berichte der Verteidigungsflotte eintreffen, daß die Yuuzhan Vong-Flotte den Angriff eingestellt habe und abdrehe. Die Komkanäle quillen über vom Jubel der Piloten und Offiziere.
Sie haben die Yuuzhan Vong geschlagen. Ithor ist gerettet und auf Grundlage der Bedrohung durch die Baffor-Bäume kann man nun vielleicht, nachdem die herkömmliche Diplomatie gescheitert ist, die Verhandlung mit den Vong auf einer anderen Ebene aufnehmen. Stärke scheinen die Invasoren zu achten und auch wenn sie einem verqueren Ehrenkodex folgen … zumindest Wort scheinen sie zu halten. In den Augenwinkeln des ein oder anderen Jedi zeichnen sich verstohlene Tränen ab und ausnahmslos jeder zeigt sich berührt von der Intensität des gemeinsamen Glücksgefühls und der ansteckenden kollektiven Erleichterung, die sich unter den versammelten Wesen in Windeseile ausbreitet.
Die Yuuzhan Vong können besiegt werden … das wichtigste Signal dieser Schlacht. Von allen Seiten auf die Jedi einströmende Freude, Dankbarkeit und von Tränen begleitete Ausgelassenheit dominieren, zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit, auf bewegende Weise die Gedankenwelt der Freunde, die sich ebenfalls schweigend aber überglücklich in die Arme fallen.
Dann … unvermittelt … schlägt der Tonfall der Dutzenden durch die Komkanäle knisterenden Stimmen um. Atmosphärische Störungen zerfleddern die ungläubig gestammelten Beobachtungen, die hektischen Warnungen und die gebellten Befehle. Alle Gespräche … der Jubel verstummen. Hunderte Augenpaare richten sich erschüttert auf das gewaltige Vong-Kriegsschiff, daß in einer schwerfällig wirkenden Drehung Dutzende pollenartiger Geschosse auf die Oberfläche von Ithor abfeuert. Clawfighter, XJ-Flügler und TIE-Jäger hetzten den winzigen Punkten entgegen, spinnen ein todbringendes Netz aus roten und grünen Laserstrahlen, die sich hungrig den unbekannten Wesen, Kreaturen oder was auch immer es sein mag, entgegenstürzen.
Aber es sind zuviele. Hunderte, vielleicht sogar Tausende … und an vielen Stellen schlüpfen sie durch die winzigen Lücken des koordinierten Kreuzfeuers der Piloten … werden zu schwarzem Rauch, als sie die äußeren Atmosphäreschichten berühren. Dort wo er einschlägt, breiten sich faulige, gärende und sich wie Geschwüre ausbreitende Flecken auf der Oberfläche von Ithor aus. Jeder der Jedi spürt förmlich, wie die Lebendigkeit von diesem künstlichen Schatten aus dem Planeten gepresst wird. Wie sich Leere dort ausbreitet, wo zuvor noch die Macht in einzigartiger Form pulsierte. Sie alle spüren den Schmerz, der sich um ihre Herzen krampft und mit blassen, kalten Fingern nach ihrer Seele tastet, düstere Bilder des Unterganges ins Gedächtnis der Zeugen brennend. Es gibt nichts, daß sie noch tun können.
Innerhalb von Minuten ist es vorbei. Und Ithor … ein Haufen toter Asche, kränklich brauner Seen und Tümpel und vergifteter Luft, die in Jahrhunderten noch kein neues Leben hervorbringen wird.
Gemeinsam mit der Imperialen Flotte eröffnen die Streitkräfte der Neuen Republik sofort das Feuer auf die flüchtenden Vong-Schiffe. Wie wütende Piranhakäfer branden die Jäger über die sich auf dem Rückzug befindende Vong-Flotte hinweg, während die Kriegsschiffe der Allierten den Fluchtvektor mit verheerendem Turbolaserfeuer der gesamten Geschützbatterien bestreichen und die Yuuzhan Vong mit gezielten trotzigen Salven eindecken, die zahllose Schiffe in fettigen Gaswolken zerreißen. Das Großkampfschiff wird mithilfe des Interdictor-Kreuzers „Corusca Fire“ und dessen Schwerkraftgeneratoren auf die künstlich erhöhte Masse des sterbenden Planeten gezerrt und geht beim Auseinanderbrechen in der instabil gewordenen Atmosphäre in Flammen auf. Ithor, einst ein Symbol für Frieden und Harmonie zwischen Wesenheiten und Natur, brennt.
Trotz der aufheulenden Alarmsirenen an Bord des dem Untergang geweihten Herdenschiffes schleppen sich die Freunde und Gefährten entseelten, leeren Gefäßen gleich in ihre Schiffe. Niemand spricht auch nur ein Wort. Tiefe, brennende Schmerzen schneiden sich mit der wachsenden Erkenntnis des unsagbaren Verlustes knirschend bis auf den knochigen Boden ihres Verstandes und das Blut tobt brüllend durch ihre träge und zäh reagierenden Körper.
Ohne ein Ziel zu kennen, huschen Finger und Hände über die optischen Interfaces von Steuerkonsolen im Fahrwasser unglaublicher Erschöpfung über Signale, Befehle und Symbole geschwemmt, die stumpf längst verinnelichte Startsequenzen abfahren und sie einfach nur in die gähnende schwarze Leere des Alls tragen. Weg von dem lodernden Stern, der vor wenigen Minuten noch Ithor war … ein Heiligtum, eine einzige Fundgrube von abertausenden Lebensformen, die niemals ihren Weg ins Scheinwerferlicht intergalaktischer Forschung finden werden … verschwanden, ohne daß sie jemals ein Wesen zu Gesicht bekommen hätte.
Alle Bemühungen … alle unternommenen Anstrengungen … umsonst? Nein, tausende Lebewesen und ein halbes Dutzend Herdenschiffe konnten gerettet werden. Dennoch sind die schwebenden Biotope nur ein Abglanz der Herrlichkeit und Vielfalt des ursprünglichen, unberührten Ithor und vermögen somit den bitteren Geschmack des Verlustes nur beiläufig zu mindern. Der Paktbruch der Yuuzhan Vong kommt einem Schlag ins Gesicht der galaktischen Völker gleich und nur wenige können den Preis und den Blutzoll nachvollziehen, der erbracht werden musste um den unsicheren Frieden auf der Heimatwelt der Ithorianer zu bewahren, den die Vong auf diese schändliche Weise gebrochen haben.
Norkan Golesch, Kelad Nerghad, Kin Chun und Valen Dex sind allein mit ihren Gedanken … ihren Zweifel, der Vergangenheit, mit der sie noch während des Rituals glaubten abgeschlossen zu haben. Sie stellen sich ihren Dämonen, der Häufigkeit und Intensivität der vergangenen Niederlagen, dem Verlust ganzer Planeten. Wie soll es weitergehen? Wie lange wird es dauern, bis die Freunde gezwungen sein werden für den Erhalt einer ihrer Heimatwelten, wie dem nahen Anobis oder dem gefühlt nicht mehr allzuweit entfernten Yavin, in die Schlacht zu ziehen? Ithor in ihrem Rücken glimmt von der Glut der alles Leben erstickenden Asche, während die „Shadow Eagle“, Schiffe der Neuen Republik und der Imperialen Restwelten gleichermaßen wie gelähmt durch das Schweigen nach der Schlacht treiben.
Kelad blickt hinaus in die Schwärze. In ihm toben wüste Stürme von Wut, Zorn und dem entsetzlichen Gefühl der Machtlosigkeit. Die Schreie schlagartig abreißender Leben prasselten wie ein endloser Regen aus blitzenden Rasierklingen auf ihre sich zusammenkrampfenden Herzen ein, deren lebensspendendes Pumpen in seinem Fall neben den Schmerzen für einen Augenblick lang auszusetzen schien.
Niemals … wieder … Frieden für Ithor hallt es in seinem Kopf wieder, aber dennoch gelingt es der Bitterkeit und der Verzweiflung nicht, in seinem Verstand … seinem Handeln Fuß zu fassen, sich im kaum noch zu ordnenden Durcheinander seiner Gefühle an seinem Gemüt festzusaugen wie ein Mynock an einem unachtsamen Frachtschiff, daß den optimalen Ausstiegswinkel aus einer Atmosphäre verfehlt hatte.
Er hatte damals versucht Rhommamol seine Stimme zu verleihen, hatte bei Helska für Dubrillion gekämpft und sich letztenendes nach dem Debakel von Dantooine seinen Zweifeln, seiner Unsicherheit ergeben. Jetzt hatte er Momentaufnahmen Ithors in sich aufgenommen, im Freudentaumel nach der Rückkehr des siegreichen Corran Horn am Puls des grünen Juwels gelauscht, während Jaina sich an seine Brust, in seine Umarmung schmiegte. Minuten, in denen er vor Glück hätte platzen oder vor gerechter Erschöpfung erleichtert auf die Knie sinken können. Dieses Gefühl ist es, daß er in seinen Erinnerungen bewahren will.
Ithor hat ihm viel gegeben, Kyles Worte mit einer Eindringlichkeit unterstrichen, die ihn spüren läßt, was es bedeutete am Leben zu sein, sich vom Strom der allgegenwärtigen Macht mitreißen zu lassen, ohne die Zügel aus der Hand eigener Selbstbeherrschung zu geben und auf den Wogen des Hasses zu reiten, wie er es auf Vulpture getan hatte. Er ist Teil einer Gemeinschaft, Teil einer Generation … die auf furchteinflößende Weise von einer Prüfung in die nächste stolpert.
Noch taumeln sie, stehen unsicher auf den zitternden Beinen des jungen Ordens, aber gemeinsam werden sie stehen … jedem Schrecken entgegentreten, den die Vong ihnen noch entgegenschleudern werden. Aber sie werden Kraft, sie werden Stärke brauchen, um zu bestehen … etwas, daß ihnen die lebendig gehaltene Erinnerung an Ithor zu gewähren vermag, wenn die Bilder, mit denen Nerghad seinen frisch erwachten Geist geflutet hat, nicht verblassen … wenn Ithor nicht vergessen wird. Etwas, für dass es sich zu kämpfen lohnt und dass sich so niemals wiederholen darf.
Es bleibt ein schmaler Grat, gesäumt von schweren Entscheidungen, die auf beiden Seiten die jungen Gefährten erwarten werden. Solange Kelad Kraft hat, wird er sie teilen und niemanden zurücklassen, wie er es vor langer Zeit bereits getan hatte … solange seine Arme ein Lichtschwert zu führen vermögen, wird er aus Überzeugung kämpfen, nicht für die fixe Idee eines Offiziers aus seiner Vergangenheit … solange sie zusammenhalten, gibt es Hoffnung.
An Bord der „Ralroost“ kommt es zu einer kurz gehaltenen, wortkargen Besprechung der Jedi, die aufopferungsvoll für den Erhalt Ithors eingetreten sind. Skywalker informiert die Männer und Frauen über die Lage in der Galaxie. Neben Ithor sind unter anderem auch Agamar und Obroa’Skai gefallen. Ord Mantell, inzwischen ein Rückzugsort für viele Flüchtlinge aus Agamar und den restlichen bedrohten Welten, konnte nur unter den größtmöglichen Anstrengungen gehalten werden.
Die Invasion hat begonnen und die Yuuzhan Vong befinden sich unaufhaltsam auf dem Vormarsch. Zudem bezichtigen viele Ithorianer die Jedi als Auslöser der Vernichtung Ithors, da man mit dem Duell zwischen Corran Horn und Shedao Shai bewusst ein großes Risiko auf Kosten ihrer heiligen Heimatwelt eingegangen war. Horn erklärt infolgedessen seinen Rücktritt aus den Reihen des republikanischen Militärs und kündigt an auch sein Lichtschwert an den Nagel zu hängen, um weitere Schuldzuweisungen zu Ungunsten der Jedi zu vermeiden, auch wenn Meister Skywalker vergeblich versucht ihn davon abzubringen.
Nachdem sich die entstandene Aufregung und das vielstimmige Gemurmel gelegt hat, erklärt Skywalker daß er sich zuerst einmal nach Yavin begeben werde, um die Situation zu besprechen und danach direkt weiter nach Kashyyk zum Begräbnis von Chewbacca zu reisen. Seiner sichtbaren Aufgewühltheit können die Freunde entnehmen, daß es auch nicht sonderlich gut um die schwer kranke Mara bestellt ist, die inzwischen nach Coruscant gebracht wurde.
Wieviel Trost bietet in Anbetracht dieser Lage die Ankündigung, daß die Freunde sich den Titel des Jedi-Ritters inzwischen mehr als würdig erwiesen haben. Weder Kin Chun, noch Norkan oder Kelad scheinen davon groß Notiz zu nehmen, so sehr steckt ihnen die Schmach von Ithor, das grausame Nachspiel sowie die weiteren verlorenen Planeten noch in den Knochen.
Abschied zwischen Traest Kre’Fey und Gilead Pellaeon. Nach der Niederlage von Ithor ist der imperiale Restweltensektor mehr um die eigene Sicherheit als um das wackelige Bündnis mit dem einstigen Kontrahenten besorgt, auch wenn es bislang noch keine Berichte über Übergriffe der Yuuzhan Vong auf imperiales Hoheitsgebiet gibt. Allerdings besteht der Rat der Moffs auf eine Rückkehr des Großadmirals und seiner „Chimera“ als Signal an die beunruhigte Bevölkerung.
Rückkehr der Helden an Bord der „Shadow Eagle“ nach Yavin IV. Wiedersehen von Kin Chun mit seinem kleinen Sohn Den. In einem vertraulichen Gespräch gesteht ihm Tionne, daß sie der Ansicht sei, daß das Kind einen Vater bräuchte, wenn es tatsächlich nach dem Brauchtum der Nagai aufgezogen werden soll. Kin Chun betont, daß er sich jeden Moment mit seinem Jungen genieße und wann immer es ihm möglich ist, hier auf Yavin zu finden sein wird. Im oberen Geschoss des sonst ziemlich verlassen wirkenden Praxeums stolpern die Helden in den Kriegsrat der Jedi Meister von Yavin IV, die sie allerdings bitten zu bleiben und sich an der Besprechung zu beteiligen.
Berichte über Überläufer machen die Runde im NRI. Anscheinend konnte aufgrund von Informationen der Deserteure der Angriff auf Ord Mantell zurückgeschlagen werden, obwohl die Yuuzhan Vong dort eine neue Terrorwaffe zum Einsatz gebracht haben. Reden möchten sie allerdings nur mit den Jedi, auch von einem Heilmittel wurde berichtet. Dennoch häufen sich die Zweifel an den redlichen Absichten der Gesandtschaft, so daß die Runde beschließt Skywalker auf keinen Fall alleine zu ihrem Aufenthaltsort reisen zu lassen. Kelad unterbreitet den Vorschlag, daß er mit seinen Gefährten dorthin reisen und die Erstkontakt herstellen könnte, was Ikrit ablehnt und andeutet, daß vielleicht alle der Versammelten bei diesem Treffen anwesend sein sollten.
Man sollte nicht von sich aus die Möglichkeit zurückweisen, daß vielleicht tatsächlich Elemente oder sogar ganze Strukturen innerhalb der unerforschten Gesellschaft der Vong mit dem Kurs ihrer Befehlshaber ganz und gar nicht einverstanden sind. Vielleicht ist eine Kooperation möglich und die Gelegenheit günstig, mehr über die Motivation ihrer Widersacher in Erfahrung zu bringen. Auf die Massaker von Helska, Dubrillion, Dantooine und nicht zuletzt Ithor verweisend bittet Nerghad darum auch ein auf menschlicher Ebene irrationales Verhalten und perfide Opferbereitschaft in Betracht zu ziehen, wenn es den Vong somit gelänge einige der mächtigsten Jedi zu vernichten. Wenn die Angaben und Schätzungen des Geheimdienstes über die Größe der feindlichen Invasionsflotte nicht vollkommen aus der Luft gegriffen sind, war die Niederlage über Ord Mantell nur der Verlust eines kleinen, unbedeutenden Scharmützels, daß zwar durch den Einsatz der neuen Terrorwaffe eine gewisse Bedeutung gewann, aber dennoch weitaus kleinere Maßstäbe annahm als die Vernichtung Ithors.
Gemeinsam möchten sie die Entscheidung mit dem Umgang mit dieser Meldung erst einmal auf ein späteres Treffen nach der symbolischen Beerdigung Chewbaccas auf Kashyyk vertagen und noch ein anderes dringliches Thema besprechen: die wachsende Bedrohung für Yavin IV als bekannter Rückzugs-, Zufluchts- und Ausbildungsort der Jedi. Für den Notfall verfügen die hier untergebrachten Meister zwar über eine Technik, die den Planet vor den Blicken und den Sensoren einer angreifenden Flotte zu schützen vermag, aber wer weiß, wo er zu suchen hat, wird sich auch von dieser Illusion nicht beirren lassen.
Kin Chun weist auf das abgelegene, sich langsam aber stetig erholende Nagi hin, daß von seiner naturbelassenen, wilden Umgebung den Qualitäten Yavins in vielerlei Hinsicht gleichkäme, trotzdem muss er sich eingestehen, daß er dennoch an der Überlegung scheitere, wie man die Schüler alle mit ausreichenden Ressourcen dorthin schaffen könne, wenn sämtliche Ritter und Meister sich auf ihre Weise dem Krieg gegen die Yuuzhan Vong annehmen und selten dort zugegen sein werden.
Skywalker bringt dabei Booster Terrik ins Gespräch, den Schwiegervater Corran Horns, der selbst über einen Sternenzerstörer der Imperial-Klasse II verfügen könne. Eine Art bewegliches Jedi-Praxeum gewinnt vor dem Hintergrund der Schattenakademie an neuer Bedeutung und erntet fast ausschließlich positive Resonanz vonseiten der Anwesenden. Der Jedi-Meister wird sobald wie möglich versuchen mit dem Schmugglerkönig in Kontakt zu treten und ein Treffen zu vereinbaren, bei dem dieser Punkt zur Sprache gebracht werden kann.
Abschließend wendet sich Kam Solusar noch an seinen Schüler Nerghad und teilt ihm mit, daß in der Kommunikationszentrale innerhalb der letzten paar Tage eine Nachricht von Corulag für den Menschen eingetroffen sei, worauf Kelad mit aufrichtiger Überraschung reagiert.
Kurz nachdem sich das Treffen aufgelöst hat, ruft der Jedi-Schüler im ehemaligen Kommandoposten der Rebellenallianz, in dem damals die gesamte Führung der Rebellion gegen das Galaktische Imperium beim Kampf gegen den ersten Todesstern um den Ausgang der Schlacht bangte, die Mitteilung ab.
Nur Text, keine Sprache, nicht einmal eine Unterschrift zieren das schmucklose Schreiben, in dem der unbekannte Absender offensichtlich angsterfüllt von einer neuen Bedrohung für die Neue Republik berichtet und den hochgewachsenen Exsoldaten fast flehentlich um Hilfe bittet. Skeptisch informiert er seine Begleiter, ohne das düstere Detail auszulassen, daß er sich nicht einmal vorstellen könne, wer eine solche Bitte an ihn richten könnte.
Freunde hat er auf Corulag jedenfalls seit seinem letzten Besuch keine mehr. Eine Falle? Dennoch eine beunruhigende Neuigkeit, die Nerghad nicht einfach zurückstellen kann.
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