Campaign of the Month: September 2020

Star Wars - Das Erbe der Jedi-Ritter

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Nach ihrem Rückflug von Belkadan landet die Gruppe mitten in einer Raumschlacht. Hunderte von seltsamen Asteroidenschiffen liefern sich eine Schlacht gegen die viel zu kleine Verteidigungsflotte Dubrillions. Diese besteht nämlich schlicht aus einem Haufen zusammengewürfelter Raumjäger verschiedenster Art und kann kaum etwas gegen die Übermacht ausrichten. Nur durch das Vorhandensein der Belt-Runner I, der Raumstation, die den verschiedenartigen Raumjägern einen optimalen Schutz durch Schildenergie liefert, kann sich die kleine Formation überhaupt halten. Doch der Feind weiß genau wo er zuschlagen muss und attackiert unentwegt die kleine Station.

Eine Gruppe von flüchtenden Schiffen fliegt den Jedi entgegen, gefolgt von einem Schwarm grässlicher Insektenwesen die offensichtlich dem tödlichen Vakuum des Alls widerstehen können. Die Insekten holen die Flüchtlinge in Sekundenbruchteilen ein und reißen einige der Schiffe mit ihren Kauwerkzeugen in Stücke bevor diesen der Sprung in den sicheren Hyperraum gelingt. Shade stürzt sich in seinem Hochtechnisiertem XJ-Kampfjäger in das Getümmel und versucht den Flüchtenden Feuerschutz zu geben. Ihm gelingt es tatsächlich einige dieser schrecklichen Insekten zu vernichten und somit den Flüchtenden die Zeit zum Entkommen zu geben. Glücklicherweise scheinen die seltsamen Wesen keine Energie-Schilde durchdringen zu können und somit ist Shade, wie auch Kelad und Kin Chun die in der Lady Luck folgen, vor den Kauwerkzeugen der Insekten sicher.

Nachdem diese erste Bedrohung überwunden ist, beschleunigt Shade sein Schiff um möglichst schnell zum Kern der Schlacht vorzudringen, während er die anderen über die Kommunikationsanlage zur Flucht gemahnt. Doch Kelad und Kin Chun denken nicht daran umzukehren. Ihre Gedanken kreisen um ihre Freunde, die sich immer noch in Landos Stadt befinden müssen. Innerhalb weniger Augenblicke wird Shade in einen tödlichen Kampf gerissen, als er sich den asteroidenartigen Kampfschiffen nähert. Die feindlichen Schiffe bewegen sich mit unglaublicher Agilität und sind mindestens so schnell wie die schnellsten Schiffe der Neuen Republik. Doch nicht nur die sagenhaften Fliegerkünste beeindrucken den Togruta, sondern auch die tödliche Präzision und die Durchschlagskraft ihrer Waffen lässt ihn erschaudern. Aber noch vielmehr beunruhigt ihn die Tatsache, dass seine Waffen kaum etwas auszurichten vermögen. Seine Lasersalven werden quasi einfach verschluckt und seine Torpedos explodieren schlicht außerhalb der tödlichen Reichweite. Zwar dringen immer mal wieder einzelne Laserblitze durch die sagenhafte Verteidigung der Feinde und richten Schaden an, aber unter solchen Umständen ist es fast unmöglich den Feind zu überwinden. Eine weitere schreckliche Tatsache offenbart sich, als einigen verbündeten Piloten urplötzlich die Schilde entrissen werden. Offenbar besitzen die Feinde transportable Schwerkraftgeneratoren.

Mit dem Mut der Verzweiflung jagt Kin Chun die Lady Luck durch den eng gezogenen Gürtel der Verteidiger, taucht unter den glühenden Kugeln hinweg, die beim Einschlagen das Schild des Transporters durch die ruckartigen Überladungen Stück für Stück von dem dünnen, nicht für eine Schlacht geschaffenen Rumpf reißen und versucht in waghalsigem Zick-Zack-Kurs auf Dubrillion zu die Verfolger, die sich an ihre metallenen Fersen heften, abzuschütteln. Vergeblich. Im Kreuzfeuer ist es eine Frage von Sekunden, bis die Schilde zusammenbrechen. Nerghad hält es nicht mehr auf seinem Platz, den Ernst der Lage erkennend schnellt aus dem Kopilotensitz hoch und sprintet, halb schwankend, halb stürzend durch die von den heruntergeregelten Trägheitskompensatoren missmutig gestimmte Lady Luck in den hinteren Bereich, in dem sich die Sicherungen und Energieverteilungsbrücken befinden. Kin Chun leistet sich bei seinen Ausbruchsversuchen aus den Feuerfenstern der Angreifer keinen einzigen Patzer und verschafft seinem Freund mit tollkühnen Manövern und bewundernswerter Präzision wertvolle Sekunden, in denen sich Kelad durch die blinkenden Metallschränke wühlt und für den unkundigen Beobachter scheinbar ziellos einzelne Kabel aus den Transformatoren und Konvertern reißt, um sie mithilfe seines Lichtschwertes in neuen Anordnungen zusammenzuschweißen. Tatsächlich gelingt es ihm Energie von den ressourcenfressenden Elektronikspielereien Landos abzuzapfen und der Stabilisierung und Stärkung des Schildes zuzuführen, bevor die Lady Luck von zahlreichen Treffern und dem Zerren der Kräfte erschüttert in die Atmosphäre des unter Beschuss stehenden Planeten eintritt und Kurs auf Lando City nimmt.

Durch die mächtige Unterstützung der Belt-Runner I regenerieren die Generatoren schlagartig die verlorene Schildenergie, während die beiden Freunde beobachten können, wie sich die verbliebenen Jäger im Schutz des stationären Raumschildes unter der Führung von Shade zu einem mehr oder weniger gezielten und koordinierten Gegenschlag sammeln. Mit vereinten Kräften stemmen sie sich gegen den zahlenmäßig wie auch waffentechnisch überlegenen Gegner und erringen, die hochwertige Schildtechnik der orbitalen Station im Nacken, erste Erfolge gegen die unglaublich wendigen Feindjäger. Shade bemüht sich zeitgleich um möglichst ausführliche Aufzeichnungen über die unbekannte Technologie und Taktik der Aggressoren und versucht mit seiner Erfahrung im Raumkampf zusätzlich kleinere Techniken und Manöver zu entwickeln, die ihm und seinen Mitstreitern einen Vorteil verschaffen könnten. Allerdings räumt ihm der wuchtige und geplante Schlag nur ein minimales Zeitfenster ein, dass nicht genügt, um mit den Jägerstaffeln von Dubrillion rechtzeitig ein engmaschiges Verteidigungsnetz um die Belt-Runner I zu ziehen. Die Piloten werden machtlos Zeuge einiger verheerender Explosionen auf dem Koloss und Rückgrat der Defensivstreitkräfte als sich einige der Reaktoren unter dem ständigen Beschuss überladen. Sofort und ohne die Schildstation komplett zu zerstören, lassen die feindlichen Jäger von ihrer sich krümmenden, hilflosen Beute ab und stürzen sich auf das jetzt ungeschützt vor ihnen liegende Dubrillion. Die Moral der Verteidiger zerbricht an dem Anblick der brennenden Station und der endlosen Schwärme von Korallenschiffen, die wie ein Hagelschauer von Asteroiden, eingehüllt in tiefrotes Glühen und gleißende Funkenstöße, durch oberen Schichten der Atmosphäre prasseln. Shade versucht zu retten, was für ihn noch zu retten ist und vereint die letzten Piloten, die noch einigermaßen die Formationen halten, ohne in blinder, wilder Flucht nach allen Seiten hin auszubrechen, unter einem letzten Befehl: Flucht an den Rand des Systems, dann ein Sprung mit den bis dahin von den Astromechdroiden ermittelten Daten in die ungefähre Richtung von Ord Mantell, dass einem Angriff dieser Größenordnung wohl mühelos standhalten könnte und in diesen nervenzerfetzenden Minuten etwas wie Hoffnung zu verheißen vermag.

Einige der Korallenjäger scheren aus dem vernichtenden Schwarm aus und heften sich an die Fersen der Fliehenden. Shades kleine, standhafte Schar wird mit verheerenden Salven eingedeckt, die ein ums andere Schiff in fauchenden Wolken aus blendendem Ionenfeuer zerreißen und vereinzelt Jäger abschmieren lassen. Die Daten sind unvollständig, fehlerhaft und unter der Hektik der auf Ausweichbewegungen konzentrierten Piloten entstanden, als sie den Rand des Systems erreichen. Der Sprung nach Ord Mantell wäre ein Wagnis, aber er ist die einzige Hoffnung für die Männer und Frauen an Bord der Jäger. Gerade als der Abgleich der Sprungdaten vollzogen ist und der Togruta den Befehl zum Sprung erteilen möchte, pflügen sich unidentifizierte Schiffe durch die unsichtbaren Mauern des vor allen Sensoren abgeschirmten Hyperraums. Viele Schiffe, um einen einzelnen mächtig in der Schwärze thronenden Sternenzerstörer … die aufgemischten Jäger lassen alle Ordnung fahren und schwenken ab, in abwärtigen Spiralen aus den Feuerfenstern der mit mächtigen Blastergeschützen gespickten Breitseiten tauchend. Das Imperium? Die Flotte eines Piratenlords? Schlimmeres? Aber die von vielen erwartete und von allen gefürchtete Phalanx aus Blasterlanzen und Laserblitzen bleibt aus. In täuschender Trägheit richten sich die Geschütze auf die Reihen der Verfolger, die selbst bei diesem Anblick unerbittlich … dumm … ihren Kurs halten und versuchen zu den Flüchtenden aufzuschließen. X-Wings, A-Wings, vereinzelte Y-Wings ergießen sich aus den geöffneten Hangartoren des Sternzerstörers der Victory II-Klasse in die Leere zwischen dem Großkampfschiff und den begleitenden Kanonenbooten, die mit den Lasergeschützen der Lanzen-Fregatten bereits blutige Ernte unter den Korallenschiffen halten. Zahllose Funksprüche drängen sich knisternd in die Comlinks der Verteidiger von Belkadan und fordern sie dazu auf, in den Hangars Schutz vor der Schlacht zu suchen, während der erste Ansturm der Staffeln die unbekannten Angreifer im tosenden Gewirr aus zischenden Blasterschüssen, heulenden Torpedos und auseinanderbrechenden, knirschenden Felsenschiffen davonschwemmt. Die Neue Republik ist gekommen.

Während die an Feuerkraft überlegene Kampfflotte mit der Gewalt militärtaktischer Effizienz die organischen Schiffe der Aggressoren zu Dutzenden aus dem System fegt, zunehmend schneller an Boden gewinnt und die restlichen in den Rückzug zwingt, landen der Schüler von Kyp Durron und seine Begleiter im großen Hangar des Sternzerstörers Rejuvenator, dem Kampfkreuzer des befehlshabenden Offiziers der Flotte, Admiral Warshack Rojo und werden dort bereits von einem kleinen Stab in Empfang genommen, der sie direkt auf die Brücke zu dem von dort aus die Schlacht überwachenden Rojo geleitet. Shade übergibt dem vergleichsweise jungen und aufstrebenden Flottenkommandanten und seinen Adjutanten die Datenkristalle mit den im Kampf gesammelten Aufzeichnungen und Erfahrungen gegen diesen neuen Feind zur Auswertung und Analyse. Er setzt den Offizier von den Geschehnissen auf Belkadan in Kenntnis und berichtet über ihre Begegnung mit Yomin Carr, den Jedi-Meister Skywalker selbst niederstrecken musste, um ihn überhaupt aufhalten zu können. Rojo teilt dem Togruta nicht viel über seine eigentliche Motivation und Planung mit, hebt aber die Notwendigkeit eines Gespräches mit der Führung auf Dubrillion hervor. Die Leichtigkeit des Sieges gegen die Korallenschiffe scheint ihn in der Zuversicht zu bestätigen, die Bedrohung mit einem schnellen, sauberen Schlag ins Herz der feindlichen Operation unter Kontrolle bringen und von den Hoheitsgebieten der Neuen Republik fernhalten zu können. Nachdem die letzten feindlichen Verbände zerschlagen wurden, stationiert Rojo die Flotte im nahen Orbit zu Dubrillion und ordnet an, ein Shuttle und die zum Teil beschädigten Jäger für den Flug nach Lando City vorbereiten zu lassen. Shade kehrt zu seinem Schiff zurück und unterstützt die Techniker bei ihren Wartungsarbeiten.

Inzwischen bringt Kin Chun die Lady Luck auf einer zugewiesenen Landeplattform runter. Von ihren Sitzen aus können sie beobachten wie am blauen, wolkenlosen Himmel der Kampf um die in Flammen stehende Belt-Runner I tobt und sich die Flotte der Neuen Republik in den Konflikt einmischt. Kleine Gruppen von Korallenschiffen jagen unter dem Blasterbeschuss schneller Abfangjäger über ihre Köpfe hinweg und liefern sich kleinere Scharmützel in den Straßenschluchten von Lando City. Die Großkampfschiffe nehmen flüchtende Feinde bereits beim Austreten aus der Atmosphäre ins Kreuzfeuer und erhellen das Firmament mit den von hier unten winzig wirkenden leuchtenden Kugeln der bereits von der Atmosphäre in ihrer Stabilität geforderten fremdartigen Schiffe, die unter dem kleinsten Streifschuss zerplatzen, der sie aus dem optimalen Winkel reißt. Einige der gläsernen Bauten der Stadt weisen rußgeschwärzte Verfärbungen, Einschlagkrater und von nahen Explosionen zersprengte Fensterfronten auf. Überall in Lando City wüten kleinere Brände, die umschwirrt von Dutzenden von Löschdroiden als knisternde, flackernde Zeugen für den nur knapp abgewendeten Durchbruch der feindlichen Jäger zurückgelassen wurden. Kin Chun und Kelad weisen die sofort herbeieilenden Sicherheitskräfte an, die mitgebrachten Dinge in die Laborebenen zu bringen und für den Transport von Luke Skywalker ein Quarantäneteam zu beauftragen, da er sich mit einer unbekannten Substanz infiziert haben könnte. Sie selber suchen Lando auf, der in der Betriebsamkeit in der Kommandozentrale kaum die Zeit findet, um sich jetzt ausschweifend über ihre Erkenntnisse auszutauschen, sich aber für später mit Ihnen zum Treffen im Labortrakt verabredet. Aufgewühlt teilt Norkan ihnen mit, dass er in einer Vision gesehen hat, dass die Jin-Tao in die Hände des Feindes gefallen ist und auch zeitgleich von den Bildschirmen der Sensoranlagen verschwunden sei. Seitdem gebe es keinen Kontakt mehr zu Xen Xux, Darr Mai oder einem der begleitenden Techniker für die Errichtung des Atmosphäreschildes auf Nagi. Jegliche Versuche sie oder Spuren für ihren Verbleib zu finden, seien bislang gescheitert. Auch er selbst habe vergeblich versucht Xens Präsenz zu spüren, möchte aber zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal mit Master Skywalker über dieses Ereignis sprechen. Die Freunde berichten ihm kurz von den Geschehnissen, schlagen aber vor, sich zeitgleich auf den Weg in die Labortrakte zu machen, um bei einigen der Untersuchungen dabei sein zu können. Außerdem kann Golesch dort auf Meister Skywalker treffen.

Nur durch eine durchsichtige Synthplastscheibe von den Laborbereichen getrennt, werden die Freunde begleitet von den Überlebenden von Belkadan, Cho Badeleg, Bensin Tomri und Danni Quee, die sich ihnen angeschlossen haben, Zeuge der ersten Untersuchungen von zum Teil noch lebendigen Material der Spezies, zu der auch Nom Anor gehört. Anscheinend stützen die Wesen ihre „Technologie“ komplett auf biologische Elemente, die sie in halb symbiotischer Weise ihrem Kampfstil, Auftreten und Willen angepasst zu haben scheinen. Die medizinischen Diagnosesysteme ergeben keinerlei nachweisbare Vergiftung bei Meister Skywalker, obwohl die Ärzte sich dennoch für eine weitere zweistündige Beobachtung des Menschen entscheiden. Durch Zufall entdeckt Skywalker in seiner Beteiligung an den Analysen das schmerzhafte und entsetzlich anzusehende Verfahren zur Maskierung an einer kleinen, offensichtlich lebendigen Kugel aus pulsierendem Gewebe. Die Ähnlichkeit zu einem realen oder fiktiven und dementsprechend detailliert ausgearbeiteten Vorbild ist verblüffend, als Skywalker sich vor ihren Augen in Yomin Carr verwandelt, wie sie ihn in menschlicher Form in den Datenbanken aufgestöbert haben. Dieses Ereignis bekräftigt die Versammelten in dem gemeinsam gehegten Verdacht, dass diesem koordinierten, primär auf die Belt-Runner I abzielenden Angriff eine umfangreiche Spionage vorausgegangen sein muss und verhärtet die Meinungen schnellstmöglich den Verräter ausfindig zu machen. Sie müssen um jeden Preis einer weiteren Eskalation durch möglicherweise verheerende Sabotage vorbeugen und verhindern, dass über den Spion weitere wichtige Informationen in die Hände des Feindes gelangen. Zudem werden sie Zeuge des Versuchs der Kontaktaufnahme über einen der großen Fleischbälle, die sie aus Carrs Unterkunft geborgen haben, während sich aus der wabernden Fleischmasse ein Yomin Carr nicht unähnliches, aber doch deutlich unterscheidbares vernarbtes Gesicht schält, die Unterhaltung jedoch in Ermangelung einer Antwort abbricht.

Schließlich gesellt sich auch ein sichtlich gestresster Lando zu ihnen und verkündet ihnen, dass ein abgeschossener Jäger der namenlosen Aggressoren geborgen werden konnte und in einem der Hangars als weitere Ergänzung des Anschauungsmaterials und Träger neuer Erkenntnisse dienen kann. Ohne lange zu zögern folgen die Jedi-Schüler, von denen nur Norkan zurückbleibt und mit Meister Skywalker das Gespräch über die Eingebung von der Entführung der Jin Tao sucht, dem schneidigen Baronadministrator in den entsprechend von der Öffentlichkeit abgeriegelten Bereich. Gemeinsam können sie in Erfahrung bringen, dass die Piloten der Korallenskipper mit ihren Schiffen eine körperliche und geistige Symbiose oder Verschmelzung einzugehen scheinen, die ihre unbeschreibliche Agilität und das übermenschliche Reaktionsvermögen im Raumkampf erklären könnten. Auch das Material der Schiffshülle wirkt selbst unter Kelads harten Schlägen mit dem Lichtschwert nahezu undurchdringlich und stellt Blasterschüsse sogar vor noch größere Herausforderungen. Im Raumkampf selbst haben tatsächlich laut den bisher vorliegenden und ausgewerteten Aufnahmen nur konzentrierte Feuerkraft und schlichte Glückstreffer einen sichtbaren Effekt erzielen können. Es dauert nicht lange, bis auch Shade mit Admiral Rojo zu der kleinen, über ihren eigenen Gedanken zu dem Grad der Bedrohung durch eine solche nicht einzuschätzende „Technologie“ brütenden Gruppe stößt. Es erfolgt eine kurze Vorstellung des Kommandanten der Neuen Republik. Gemeinsam ringen sie Lando auf Anraten der Jedi, insbesondere Shade hin das Versprechen ab zwecks Überprüfung mithilfe der Macht seinen Stab zusammenrufen. Von Kyp Durron und dem Dutzend fehlt nach wie vor jede Spur.

In der Besprechung geben Rojo und Calrissian den versammelten Offizieren, Diplomaten und ranghohen Mitgliedern der Gesellschaft von Dubrillion erste Informationen über den Angriff preis, während Kin Chun, Norkan, Kelad und Shade die Reaktionen und Emotionen der Versammelten beobachten. Die Situation wird erläutert und zu einer anhaltenden Bedrohung erklärt, die in keinster Weise durch das Zurückschlagen der Expeditionsstreitmacht beiseite gewischt wurde. Auch wenn er klare Widerworte vonseiten der Jedi erfährt, beharrt Warshack Rojo trotz ihres geringen Wissenstandes über den Feind auf die Notwendigkeit eines schnell durchgeführten Schlages gegen die sich auf Helska IV befindende Streitmacht. Er räumt den Jedi ein Zeitfenster von sechs Stunden ein, um sich auf eine Vorgehensweise zu einigen und sich auf eine mögliche Rettungsmission nach Helska zur Befreiung von Xen Xux und Darr Mai, deren Position Skywalker in einer Vision ermitteln konnte, vorzubereiten. Die gleichzeitige Überprüfung von Landos Stab führt zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis, außer zu der Feststellung, dass der Spion wohl nicht in der führenden Schicht zu suchen ist.

Den bisherigen Misserfolgen zum Trotz erarbeiten die Jedi-Schüler unter der Anleitung von Nerghad einen Plan zur Enttarnung möglicher Spione und bitten Lando über seine Sicherheitskräfte das Gerücht verbreiten zu lassen, dass es den Jedi gelungen sei einen der Angreifer lebendig festzusetzen. Aufgrund der anhaltenden Aufräumarbeiten befände dieser sich momentan nach ersten medizinischen Untersuchungen noch in einer abgeriegelten Etage des Labortraktes und warte nun auf seine demnächst erfolgende Verlegung in die Hochsicherheitsbereiche von Lando City. Die Erfahrungen von Belkadan über die offenkundige Abneigung zu den Jedi nutzend und zu ihren Zwecken einsetzend, sollen die mündlichen Überlieferungen die Bewachung hervorheben, die die Jedi aus personaltechnischen Gründen selbst übernehmen werden. Nachdem sie sich noch einmal mit Luke wegen der Rettungspläne kurzgeschlossen haben und dieser kurz seinen Plan umreißt, legen sie sich rechtzeitig im geräumten Bereich, der der fiktiven Unterbringung des Gefangenen dienen soll, auf die Lauer. Zur Vorbereitung nutzt Kelad sein Wissen um technische Modifikationen und Reparaturen, um einige der Lüftungsschachtgitter so zu befestigen, dass ein Lösen der entsprechenden Verschraubungen leise, aber wahrnehmbare Geräusche erzeugen wird, die genügen sollen, um die Gruppe in Alarmbereitschaft zu versetzen. Dann beziehen Kin Chun und Kelad Stellung an der zu bewachenden Tür, während sich Shade in der mittleren Röhre des in Kreuzform gehaltenen Gangsystems verbirgt und sein Scharfschützengewehr geräuschlos zusammenzubauen beginnt. Der junge, geschickte Togruta soll den Erstkontakt herstellen und wenn es nötig wird, handeln. Der schweigsame Nagai und der ständig zu unangebrachten Scherzen aufgelegte Mensch täuschen währenddessen Sorglosigkeit vor, um ihren unbekannten Gegner zu täuschen und zu Fehlern zu verleiten.

Nach ein paar Stunden Wartezeit nimmt Shade, im Gegensatz zu Kin Chun und Kelad die vollkommen in der Belanglosigkeit ihrer Gespräche schwelgen, ein Geräusch vom äußeren Gang wahr, der entlang des gesamten gläsernen Turmes an den Panoramafenstern vorbei um den Bau herumführt und sich an insgesamt vier Stellen zu den Hauptgängen hin öffnet. Leise, ungehört und mit der furchteinflößenden Agilität fleischgewordener Jagd schleicht sich der sehnige Togruta an den Ursprung der anhaltenden Laute heran und erkennt in einem kurzen Blick an der ihn von seinem Ziel trennenden Gangkrümmung vorbei die Schemen eines sich aus dem Schacht herablassenden Technikers. Die Macht offenbart ihm die Leere, die er schon im Jäger und der Schlacht um Dubrillion spüren musste, als er versuchte sich auf die Bewegungen seiner Raumkampfgegner einzulassen. Er oder Es ist nicht der Mensch, der er zu sein vorgibt. Als die Gestalt sich von seiner beobachtenden Position entfernend auf den nächstgelegenen Hauptgang zuhält, folgt er ihr schweigend und mit der lauernden Gefährlichkeit eines aus dem Hinterhalt zuschlagenden Raubtieres. Er bleibt unbemerkt, bis das Wesen um die Ecke in den Gang lugt, aus dem die Stimmen von Kin Chun und Kelad zu hören sind und ihm ausreichend Zeit gibt, um das Präzisionsgewehr anzulegen und dessen Lauf auf das rechte Bein des Eindringlings auszurichten. Dann drückt er ab. Der Blasterschuss zerschmilzt die Kniescheibe der vor Schmerzen aufbrüllenden und in den offenen Gang stürzenden Gestalt und reißt auch die beiden Wachposten aus ihren Plaudereien.

Kin Chun und Kelad reagieren blitzschnell und stürzen sich ohne zu zögern auf den Verwundeten, bevor dieser sich wieder aufrappeln kann. Nerghad nutzt die seine Handlungen beschleunigende Macht und seine Erfahrungen als im unbewaffneten Nahkampf ausgebildeter Soldat und verwickelt ihren Gegner in einen gefährlichen Ringkampf, indem der „Techniker“ unheimliche, beeindruckende Stärke beweist, sich aber trotz aller unmenschlichen Anstrengungen dem eisernen Griff des großgewachsenen Menschen nicht entwinden kann. Dennoch schlagen alle Versuche, den ohne Rücksicht auf seine Gesundheit in schmerzfördernder Lage tobenden Mann unter Kontrolle zu bringen, fehl und lassen ihn schließlich zuckend und verkrampfend das Bewusstsein verlieren. Das hinzueilende Team von dubrillianischen Sicherheitskräften kann auch zur Überraschung der Jedi nur noch den Tod des Wesens feststellen, obwohl die Freunde weiterhin zur Vorsicht im Umgang mit dem Leichnam raten und die befehlshabenden Offiziere bitten, ihn sicherheitshalber für die nächsten Stunden unter medizinische Beobachtung zu stellen. Shade lässt noch einige höhnische Kommentare über den sichtlich bis zum Tod kämpfenden Infiltratoren vom Stapel, die nicht nur seinen Jedi-Begleitern unangebracht erscheinen, während sie zur Beruhigung der Versammelten, die bereits daran zu zweifeln beginnen, dass es sich bei dem Toten um einen Vertreter der aggressiven Rasse handelt, die fast perfekte Maske deaktivieren. Zwar trägt die Leiche sehr viel weniger Narben und Tätowierungen zur Schau als die von Yomin Carr, aber es handelt sich ohne Zweifel um einen Spion. Und vielleicht nicht den einzigen.

Aber die Zeit drängt. Die Vorbereitungen für Helska müssen getroffen werden und die Agentenjagd hat einiges an Zeit verschlungen. Dazu vermittelt Admiral Rojo nicht den Eindruck eines zögerlichen oder sonderlich überlegten Flottenkommandanten. Das Bewusstsein über die starke Flotte im Rücken, die ersten Erfolge bei der Verteidigung Dubrillions und der unter jungen, aufstrebenden Offizieren verbreitete, nicht selten fatale Drang nach Ruhm und Anerkennung schaffen im Falle des dunkelhäutigen Menschen eine gefährliche Mischung, die es bei seinen Planungen zu bedenken gilt. Skywalker scheint entsprechendes zu ahnen und treibt seine Schüler zur Eile an. Shade und Kelad machen sich mit der Steuerung ihrer neuen fliegenden Untersätze vertraut, während Meister Skywalker ihnen seine genauen Planungen für den Durchbruch nach Helska schildert. Der bei dem abgestürzten Piloten gefundene vollkommen schwarze Raumanzug der unbekannten Spezies eröffnet ihm ungeahnte Möglichkeiten sich direkt ins Herz der feindlichen Operationen zu begeben und dort etwas über den Unterbringungsort von Xen Xux, Darr Mai und den Technikern in Erfahrung zu bringen. Ihm ist allerdings auch bewusst, dass die Torpedokapsel, die ihn durch die dicke Eisschicht des Planeten bringen soll, nur Platz für zwei bis maximal drei Reisende bietet. Ein Detail, dem er sein Vorhaben sichtlich zerknirscht unterwerfen muss. Der Togruta und der menschliche Jedi-Schüler bereiten den Abschussgleiter und die Lady Luck auf die möglicherweise unumgängliche Auseinandersetzung mit Korallenskippern vor, konfigurieren einige der Systeme neu und arbeiten an neuen Skripten für die Schiffsleitkonverter, um die Energieversorgung der vor allem als Vergnügungsyacht geeigneten Transporterklasse zu optimieren. In einer Meditation sammeln der Jedi-Meister und Kin Chun die erforderliche Ruhe und Gefasstheit für die vor ihnen liegenden, unausweichlichen Momente, in denen Entscheidungen getroffen werden müssen und ihr Handeln oder Zögern den Ausschlag über Leben oder Tod ihrer Gefährten geben kann. Rechtzeitig und gut im geplanten Zeitfenster liegend erhebt sich die stolze Lady Luck von der Landeplattform in Lando City und steigt mit gleichmäßig wummernden, bläulich pulsierenden Antrieben in die von den metallisch schimmernden Schatten der Flotte der Neuen Republik bestickte sich bis in die Unendlichkeit wölbende Schwärze der Galaxie … ihrer Galaxie auf. Norkan steht an einem der großen Sichtfenster mit Blick auf die Landepads und blickt seinen Freunden, seine gefalteten Hände in den weiten Ärmeln seiner teuren Robe verschränkt, noch lange nach. „Möge die Macht mit euch sein.“ bleibt sein einziges, an seiner heiseren Stimme versiegendes Murmeln, als er versucht die Bilder beunruhigender, zum Teil erschreckender Visionen zu verdrängen.

Piepsend und pfeifend verkündet der reparierte R2-D2 die von ihm errechneten Sprungdaten in das System, in dem sie ein unbekanntes Schicksal erwartet. Donnernd pflügt die Lady an den bulkigen, schwerfälligen Kolossen der Flotte von Warshack Rojo vorbei, die sich umschwirrt von zahllosen, momentan noch in lockeren Formationen vorüberkreischender Jäger mit gedrosselter Geschwindigkeit und einem trägen, aber mit der majestätischen, zugleich wuchtigen Eleganz der Rejuvenator abgestimmten Wendemanöver auf den Sprungpunkt zubewegt. Eine Flut von Grüßen und Glückwünschen von Piloten und Offizieren knistert und rauscht durch das Comlink, als sie den Strom aus Schiffen passieren und sich an die einsame Spitze des Keiles setzen. Eine Stunde werden sie haben, bis die Flotte bei Helska IV aufschlägt. Bei dem Planeten, bei dem alles begann … für dessen Wissen die Wissenschaftler auf ExGal 4 ihre Leben lassen mussten … der Planet, der auch Kyp Durron und das Dutzend, Xen Xux, Darr Mai, die Jin Tao ohne ein weiteres Lebenszeichen verschluckte. Die blinkenden vielfarbigen Sterne gefrieren zu hellen Stäben gleißenden Lichts und reißen die Lady Luck in den Tunnel aus waberndem, lebendigem Blau. Sie sind unterwegs. Die Zeit läuft.

Als die Lady Luck im Helska-System aus dem Hyperraum austritt, lassen Kin Chun und Kelad, die im Cockpit Platz genommen haben und durch zahlreiche aufblinkende Signale Notiz von dem in Bewegung geratenen Gürtel aus zu plötzlichem Leben erwachenden Asteroiden nehmen, aufkeimenden Zweifeln keine Zeit sich in ihren Köpfen zu Sorgen oder Ängsten zu verdichten. Nur ein Teil der „Flotte“ gerät in Bewegung, aber es ist und bleibt ein einschüchternder und furchteinflößender Anblick, der Kelad den Steuerknüppel fester greifen und durch zusammengebissene Zähne ein „Haltet Euch fest!“ zischen lässt, während Kin Chun die Stabilisatoren auf Gefechtsstärke herunterfährt und Energie zu den Antrieben und Frontdeflektoren umleitet. Im unberechenbaren Schlingerkurs, der zum Teil von Kelads Pilotenbegabung aber auch seiner Unerfahrenheit im Umgang mit dem bockigen Vergnügungsschiff von Calrissian, donnert die Lady Luck auf die lockere Formation des Feindes zu, bricht im letzten Moment nach unten aus und rast dem Planeten in notdürftig zurechtkorrigiertem Anflugwinkel entgegen. Der Aufprall auf den äußeren Schichten der Atmosphäre erschüttert, begleitet vom wenig sanften Krachen der Hülle und dem erzürnten Aufflammen der Schilde, das dahinrasende Schiff. Den Sensoren entgeht nicht, dass sich einige Flugkörper an ihre metallenen Fersen geheftet haben. Durch die Überraschung haben sie zwar ihren Vorsprung momentan ausbauen können, aber jedem an Bord ist klar, dass ihnen keineswegs Zeit zum Verschnaufen bleiben wird. Zu schnell holen die unnatürlich wendigen und schnellen Schiffe auf, zu schnell schrumpft der Abstand zwischen Jägern und dem Gejagten. Im Tiefflug röhrt die Jacht über die weiten Eisfelder von Helska IV, die sich bis zum gekrümmten Horizont erstrecken, eine Walze von unter den Antrieben aufspritzendem Schnee hinter sich herziehend. Auch der von Luke gesetzte Wegpunkt wird ungebremst passiert, allerdings öffnen sich im Fauchen des Sogs die Schleusentore des winzigen Hangars und die magnetischen Greifhaken klinken das kleine, eigentlich für Weltraumbaumaßnahmen eingesetzte Gefährt mit Shade und Skywalker wie geplant aus. Das wirbelnde Durcheinander tanzender Schneekristalle gibt ihnen Deckung, während die Lady Luck Kurs auf die Sonne des Systems nimmt und hinter einigen zu bizarren Formationen aufgetürmten Eisschollen aus dem Blickfeld von Shade jagt, der durch den harten Ausstieg in der Hektik einen falschen Knopf erwischt und die Rückschubtriebwerke zündet. Nur wenige Fingerbreit von einer Wand aus spitzen Eisdornen entfernt, kann der Togruta-Pilot das Steuer herumreißen und seinen Trudelkurs mit entsprechendem Gegenschub abfangen. Eine Schrecksekunde und erleichtertes Aufatmen später heult der vergleichsweise kleine Verband von Verfolgern über ihren Köpfen hinweg, der weißen Wolke nachjagend, die die halsbrecherische Flugschneise mit ihrer Hitze in Schnee und Eis fräst, ohne sie zwischen den kargen, aber sich wüst jeglicher Ordnung widersetzenden blendend-weißen Kristallgebilden zu bemerken. Vorsichtig beginnt Shade gegen die Widrigkeiten der ruckeligen, übergenauen Steuerung ankämpfend, mit dem Abstieg zu den bodennäheren Schichten, wo die besten Chancen bestehen, mit der bemannten Bohrsonde durch die gefrorene Oberfläche des Planeten zu brechen.

Unsanft aber zumindest am Stück prescht die bis an ihre Grenzen gebrachte aufwendig modifizierte Vergnügungsyacht durch die unsichtbare Mauer der Atmosphäre des kargen Planeten, während Kelad in Anbetracht der immer mehr an Boden gewinnenden Verfolger fluchend mit den verschachtelten Kontrollkonsolen und deren Funktionen um das entscheidende Stück an Zusatzschub ringt. Unabwendbar droht ihnen die größere Kampfkraft und höhere Endgeschwindigkeit der kleinen, flinken Asteroidenschiffe einen Strich durch die Rechnung zu machen, sie sogar in einen sicherlich kurzen und wenig Erfolg versprechenden Kampf über Helska IV zu verwickeln, aber Nerghad spuken noch die Worte des Abschieds Skywalkers im Kopf herum. Die Sonne des Systems nutzen, um ihren ungewollten Anhang abzuschütteln? War es ein zynischer Witz des Jedi-Meisters gewesen, der dem verstorbenen Katarn alle Ehre gemacht hätte oder sollte er ihre Chancen zur Flucht tatsächlich an den winzigen Hoffnungsschimmer heften, dass die organischen Schiffe mit ganz anderen Problemen in der Hitze zu kämpfen haben würden als die Lady Luck? Eine Entscheidung muss getroffen werden. Der Mensch wurde auf dem schmalen Grat zwischen Leben und Tod, zwischen Ehre und Wagemut, zwischen Sturheit und Durchsetzungsvermögen ausgebildet und er ist bereit sein und Kin Chuns Leben erneut in die Waagschale zu werfen, um den Unterschied zu machen. Die Leben von Xen Xux, Darr Mai, Meister Skywalker und Shade hängen davon ab, ob sie scheitern werden oder in ihrer Waghalsigkeit einen kleinen Sieg über den namenlosen Feind erringen können. Unbeirrt dröhnt Calrissians Schiff der Sonne des Helska-Systems entgegen. Nerghads Griff krampft sich in der aufsteigenden Anspannung mit einer Stärke um den Flugstick, die seine Fingerknöchel weiß unter der gebräunten Haut hervortreten lässt. Er kann die Macht spüren, die sich um ihn herum verdichtet und seinem Verstand Zugang zu den Geheimnissen der Flugkünste seines, ihres Schiffes verschafft, die selbst vielen Piloten verborgen bleiben werden. Ein kurzer Seitenblick auf den stets gelassenen Kin Chun findet in seinen hart geschnittenen Nagai-Zügen Bestätigung und gibt ihm neue Kraft. Sie müssen es schaffen. Die Macht ist mit ihnen. Sie werden sie brauchen.

Shade hat inzwischen den kleinen Gravgreifer, der den Eisbohrer nach erfolgreicher Rettung Xen Xux wieder aus den Tiefen des Eises heraushieven soll, unter einer schützenden Decke aus zusammengestoßenen Eisplatten, die sie vor der Entdeckung durch Patrouillen schützen können, aber in gewissem Maß noch den Blick auf den tiefblauen Himmel freigeben, in Position gebracht. Ein kurzer Systemcheck versichert ihm, dass alle Elemente des furchtbar zerbrechlichen Gefüges fehlerlos arbeiten und keine Störungen der Meldefrequenzen vorliegen, mit denen Skywalker seinen Rücktransport abrufen kann. Er wünscht Luke Glück und drückt auf den Auslöser. Ratternd und trotzdem vergleichsweise geräuschlos gräbt sich die Bohrkapsel in den gefrorenen Untergrund. Skywalker verschwindet in der gähnenden Schwärze, die schweigend einem ungewissen Schicksal entgegenweist. Xux lebt, aber sein Abdruck in der Macht wird schwächer. Er ist nur noch ein Schatten in der Dunkelheit von Helska IV.

Schon tausende von Kilometern entfernt tritt die Verfolgungsjagd der ungleichen Schiffe in die im wahrsten Sinne des Wortes heiße Phase ein. Tollkühn und ohne die Geschwindigkeit zu drosseln oder den ausschlagenden Gefahrenmessern Bedeutung beizumessen, reißt er die Lady Luck aus dem ohnehin schon brandgefährlichen Annährungsflug an den rotglühenden Giganten in eine direkte, an den Schilden zerrende Umlaufbahn über dem kochenden Flammenmeer. Der absoluten Kontrolle durch seinen Geist hat sich das Vergnügungsschiff verwehrt, dass weitaus komplexeren Gedankenmustern folgt, als es sich Kelad hätte erträumen lassen, aber zumindest sein Körper ist mit dem ächzenden Material verschmolzen, dass sich mit seiner Sturheit gegen die Hitze der Sonne stemmt. Es ist zur Verlängerung seiner eigenen Gestalt geworden, ohne den Umweg über seine Synapsen oder Hände finden zu müssen. Die Lady Luck reagiert auf Gedanken, Reflexe und spontan gefällte Entscheidungen. Es darf keine Zweifel mehr geben, das Schiff handelt nach Nerghads Entschlossenheit. Rüttelt, knirscht, vibriert unter den Füßen der beiden Freunde. Schweiß tritt ihm auf die Stirn, als die Anzeigen unerbittlich die Sensordaten der schnell heranrauschenden Korallenskipper ausspucken.

Einer der Feindjäger wird von einer schlingenförmigen Sonneneruption verschlungen und verglüht augenblicklich, während seine Kameraden buchstäblich im letzten Moment unter einem glühenden Plasmabogen hindurchtauchen. Es gibt kein Zurück, rast die Erkenntnis durch Kelads Schädel, als die Gravitationssensoren schrill kreischend ihre bisherigen Voraussagen und Berechnungen korrigieren. Die Anziehungskräfte einer Sonne sind unberechenbar und eine weitere Erschütterung auf der Oberfläche des glühenden Systemzentrums lässt das Schiff in einem Sekundenbruchteil absacken und mehrere hundert Meter an Höhe verlieren. Die Hitze im Inneren steigt weiter an und lässt die ohnehin lockere Kleidung an ihren nassgeschwitzten Körpern kleben. Eine lebensbedrohliche Voraussetzung für Nerghads hektische Versuche die schlingernde Yacht wieder unter Kontrolle zu bringen, als seine rutschigen Hände den Halt verlieren. Die Stabilisatoren setzen unter der Hitzebelastung aus und die schlanke Nase der Lady Luck neigt sich dem wabernden, pulsierenden Plasma entgegen, die auf der Oberfläche der Sonne tobt. So sehr er sich auch gegen den Druck auf seinem Leib und seinen Lungen stemmt, unter den Belastungen der gewaltigen, jetzt ungedämpft wirkenden Kräfte bekommt Kelad den Pilotenstick nicht mehr zu fassen. Landos Schiff stürzt heulend seinem feurigen Verderben entgegen.

Der immer noch einer Nachricht von Skywalker harrende Togruta wird unterdessen Zeuge, wie sich am vor Kälte klirrenden Himmel und auf seinen Kurzstreckensensoren zahlreiche Schemen abzeichnen, die sowohl von Helska IV aufsteigen, als sich auch aus dem Mantel der Überlichtgeschwindigkeit schälen und formieren. Warshack Rojos Flotte ist eingetroffen und die unbekannte Spezies reagiert auf diese neue Bedrohung in Form des Sternzerstörers und seiner Begleitschiffe. Blaster- und Plasmafeuer erhellen das trübe Blau über dem kleinen, inmitten dieser lebensfeindlichen Einöde verloren wirkenden Gravgreifer. Die Schlacht über Helska hat begonnen.

Unkontrolliert und im eisernen Griff der Anziehungskräfte stürzt die Lady Luck der brodelnden Hölle entgegen, die immer deutlichere und erschreckendere Bilder auf den Sichtschirmen des Cockpits einbrennt. Gewaltige Blasen platzen und husten feurige Glut über das winzige, hilflos tanzende Raumschiff, dass in gleißende Funken gehüllt nach dem Zusammenbruch der Schilde selbst begonnen hat zu glimmen. Keine der Kontrollanzeigen liefert noch verlässliche Werte über ihre verbliebene Flughöhe oder das Schicksal ihrer Verfolger. Die einzige Form von Beständigkeit im ausgebrochenen Chaos liefert das durchgehende Heulen der kollabierten Schilde und die in ihren Ohren klingelnde Kollisionswarnung. Der beißende Geruch verschmorter Kompositmaterialien und durchgebrannter Kabel raubt den in die Sitze gepressten Freunden beinahe die Besinnung. Kelads Finger zucken, als sie das erhitzte Leder des Steuerknüppels versengt. Nerghads Zähne knirschen, als er den Schmerz verdrängt und seine rechte Faust vergeblich am nicht reagierenden Stick reißt. Seine Finger jagen zwischen grellen Lichtblitzen über die verbliebenen Schaltflächen. Schlohweiße Funken bohren sich in seine Handfläche, seinen Handrücken, berauben ihn jeglicher Empfindungen. Keine Chance, murmelt eine Stimme in seinem Kopf, von der er erst spät realisiert, dass es seine eigene ist. Gib auf! Es ist vorbei! Dann kehrt die Ruhe zurück, die ihm noch aus Momenten wie seinem Sturz von Fadanis Palast oder dem Ende des Kampfes gegen Tamith Kai vertraut ist. Langsam, zögerlich, aber als er die Augen schließt, scheint die Zeit stillzustehen.

Fassungslos muss Shade mitansehen, wie die unförmigen Jagdschiffe der Invasoren sich zu Wellen organischer Zerstörungswut sammeln und mit unvorstellbarer Gewalt über die kleine Flottille der neuen Republik hinwegbranden. Korvetten, Fregatten und Jäger werden fortgespült von den todbringenden Hagelkörnern aus vernichtender Energie, welche die Schlote der kleinen, mit den Augen kaum zu erkennenden Asteroidenschiffe den verbündeten Raumern entgegenspucken. Mit jeder Welle schwindet die Zahl derer, die auf ihrer Seite stehen und kämpfen. Mit jedem Anflug erlöschen hunderte Leben im arktischen Zwielicht. Rojo kämpft und die Turbolaser der Rejuvenator spinnen ein furchtbares, elegantes Netz aus Zielkorridoren und zerberstenden Felsenschiffen, durch das sich die wenigen, verbliebenen Jagdschiffe grimmige Gefechte mit ihren übermächtigen Widersachern liefern. Er denkt nicht an Rückzug … aber wie lange noch. Wieder gleitet sein Blick zuerst zu seinem Chronometer und dann auf die Komeinheit. Immer noch keine Nachricht von Skywalker oder der Lady Luck. Wie lange noch … wiederholt er in Gedanken und besinnt sich wieder auf seine Aufgabe.

Kelad erkennt den Geist von Kin Chun, seine starke, wachsame Präsenz in der Macht die in demselben bemerkenswerten Zustand der Ruhe schwebt und ihre Stärke sammelt. Hier kämpfen sie nicht gegen das Unbekannte, das an ihren neuen, fremdartigen Feinden haftet. Diese Sonne ist kein bösartiges Wesen, das sie aus reiner Gier zu verschlingen droht. Sie ist ein Teil der Macht, so wie alles andere, was diese Galaxie jemals hervorbrachte auch. Nerghad und Kin Chun spüren, wie sich die Fäden ihrer gemeinsamen Kraft um die abstürzende Lady Luck wickeln, sich um ihre kurzen verkohlten Flügel schlingen. Sie vereinen ihre Kräfte nahezu unmerklich und folgen dem Reflex, der ihnen im alten Tempel der Krath den Sieg über die Manifestation der Dunklen Seite schenkte. Ihr folgender Gedanke ist das Signal: Es gibt kein Versuchen. Ein fürchterlicher, markerschütternder Ruck geht durch das Schiff, rüttelt sie durch und lässt ihre Gurte durch die Hemden hindurch Striemen scheuern, sie jeden einzelnen Wirbel in ihren Nacken, ihren Rücken spüren. Landos Schiff ächzt und bebt unter den gewaltigen, miteinander ringenden Urgewalten, droht zu zerreißen und sie der tödlichen Leere des Alls preiszugeben. Aber die alte Dame kämpft. Sie schlingert, aber sie leistet ihren Beitrag zu ihrer Schlacht gegen das Vergessen. Die Koordinatenanzeigen rattern aufwärts, die Warnsignale verstummen, obwohl das leise, mechanische Japsen der erschöpften und vollkommen zusammengebrochenen Systeme bleibt und ihre beinahe menschliche Form eines Ächzens in die atemlose Spannung haucht. Als Kelad spürt, dass das Zerren des Himmelskörpers nachlässt, zieht er allen seine Knochen, Organe und Muskeln durchdringenden Schmerzen zum Trotz den bockenden, zweckentfremdeten Vergnügungskreuzer hoch. Aus der nahen Umlaufbahn der Sonne. Mit der verbliebenen Restenergie lässt er das geschwärzte und mitgenommene Schiff von den sanfteren Ausläufern der Anziehungskraft der Sonne treiben und beschreibt einen weiten Bogen, der ihn wieder auf Kurs nach Helska IV bringt. Erst als ihn die überraschenderweise nahezu unversehrten Sensoren darüber informieren, dass von seinen Verfolgern jede Spur fehlt, gewährt er sich einige Augenblicke um tief durchzuatmen und das Geschehene Revue passieren zu lassen. Ebenso wie Kin Chun, der erschöpft neben ihm im Kopilotensitz zusammengesunken ist und entgegen seiner zurückliegenden Anstrengungen pflichtbewusst einen ersten Systemcheck aktiviert und Daten über den Grad der Beschädigungen sammelt. Beide wissen, dass es erst vorbei ist, wenn sie dieses verfluchte System wieder verlassen haben. Wenn Xen und Darr Mai wieder wohlbehalten an Bord der Lady Luck sind. Und mit ihnen Shade und Luke Skywalker.

Als die Lady Luck im unbemerkten Schleichflug die zurückgekehrte Bohrsonde und den Gravgreifer einsammelt, wird ihnen allen bewusst, welchen Preis ihre momentane, aber dennoch nur flüchtige Sicherheit eingefordert hat. Warshacks Rejuvenator hat ihre für die Schlacht gewählte Umlaufbahn verlassen. Die Schildgeneratoren über der Brücke gleichen geschmolzenen Klumpen aus Altmetall und einem blau-gräulichen Funkenregen. Die mächtigen Antriebe sind erloschen, zünden sporadisch im bereits verlorenen Kampf gegen die Schwerkraft des Eisplaneten. Die Spitze des keilförmigen, stolzen Schlachtschiffes deutet auf die kahle Eiskruste hunderte von Kilometern tiefer und verfärbt sich glutrot, sobald der Sternenzerstörer die äußeren Atmosphäreschichten durchbricht. Die verbliebenen Jäger, deren hilfloses, verzweifeltes Funkfeuer aus den Komeinheiten prasselt, zerplatzen im gezielten Feuer des in beängstigender Weise koordinierten Schwarms links und rechts neben dem geschlagenen Koloss, der sich seinem nicht mehr abzuwendenden Schicksal ergibt. Rojos Flaggschiff fällt, umkränzt von dem feurigen Schweif, der es mit der Urkraft des Planeten in Stücke reißt. Zu spät gezündete Rettungskapseln verglühen in Form kleiner Sternschnuppen, die das apokalyptische Bild noch unwirklicher auf den Sichtschirmen wiedergeben und den erschreckenden Anblick wie ein düsteres Kunstwerk einrahmen. Dann bricht die Rejuvenator auseinander. Die Explosion ihrer leistungsstarken Fusionsreaktoren ist noch an Bord der Lady Luck zu spüren, die mit ihren angesengten Stummelflügeln unter dem Aufgebot ihrer letzten Energiereserven den Widrigkeiten des Atmosphärefluges trotzt und schließlich von der Druckwelle des Sternenzerstörers getragen durch die äußeren Schichten Helskas stößt. Jeder von den Gefährten nimmt die angsterfüllten Schreie der Sterbenden wahr, die schlagartig verstummen. Sieht die Zeugen der Verwüstung, die in Form nachglühender Trümmerteile an der Lady Luck vorbeischweben. Der letzte kümmerliche Rest der Flotte der Neuen Republik tritt den Rückzug an. Für die Gefährten ist es an der Zeit zu verschwinden. Ihrem Beispiel Folge leistend, schaltet Kelad um auf Überlichtgeschwindigkeit.

Erst als sich die Crew in entsprechend als sicher einzustufendem Abstand wähnt, gelingt es den Männern gegen die nachhallenden, prägenden Eindrücke ihr Augenmerk wieder auf ihre eigentliche Mission zu richten. Kin Chun und Kelad lösen die von der Automatik festgezurrten Gurte, erheben sich aus den Pilotensitzen und treten durch das Schott aus dem verrauchten, vom Gestank durchgebrannter Elektronik erfüllten Cockpit nach hinten in den direkt angrenzenden Aufenthaltsbereich. Shade und Skywalker erwarten sie bereits, doch ihr Schweigen lässt nichts Gutes erahnen. Der Jedi-Meister eröffnet seinen Schützlingen, dass er Xen nur noch für die wenigen, letzten Atemzüge seines Lebens aus der Gefangenschaft der unbekannten Aggressoren befreien konnte. Für Darr Mai und die anderen kam zu diesem Zeitpunkt bereits jegliche Hilfe zu spät. Nach den ersten Erfahrungen mit den jegliche Technik verachtenden Invasoren müssen die Jedi davon ausgehen, dass auch die Jin Taro und M-3PO zerstört wurden. Xux ist tot?! Der weise und geheimnisvolle Omwati, der mit ihnen dem verschwundenen Kam Solusar nachgesetzt hatte? Der Jedi, dessen Ritterschlag als Zeichen der Hoffnung im Angesicht von Katarns Tod gedeutet wurde? Der verschlossene, fast emotionslose aber doch niemals unfreundliche Hyperraumforscher, der ihnen seit Monaten auch bei den größten Herausforderungen zur Seite gestanden hatte? Er war von ihnen gegangen … ganz unvermittelt, als ihn die Freunde insgeheim schon auf dem sicheren Weg nach Nagi gewähnt hatten. Aus ihrer Mitte gerissen, ohne dass Kin Chun oder Kelad angemessen hätten Abschied nehmen können. Aber was bedeutete schon „angemessen“ in Anbetracht des verlorenen Lebens, des verlorenen Gefährten? Er war fort. Ob er wie Katarn seinen Weg in die Macht gefunden hatte? Trotz seiner zum Teil undurchsichtigen Trainingsmethoden und seiner kühlen Art war er wie auch sein Schiff zu einer Selbstverständlichkeit für die jungen Männer geworden. Einem stillen, aber wertvollen Begleiter, der den Freunden beigestanden war, wenn sie die Hilfe und Rat eines erfahrenen Jedi benötigt hatten. Xen Xux war gefallen. Der brutale Angriff von außerhalb der bekannten Galaxie hatte sein erstes Opfer unter den Jedi gefordert.

Während die jungen Jedi noch mit der Erkenntnis und der aufsteigenden Trauer ringen, zieht sich Skywalker zur Meditation vor dem Leichnam des weisen Omwati zurück. Kelad widmet sich in Erinnerungen schwelgend einem starken Kaff auf das Wohl des Ritters, während Kin Chun ihm schweigend im Aufenthaltsraum der Lady Luck Gesellschaft leistet. Shade spült Gefühle des Verlustes und seine Gedanken an die zerschlagene Staffel der „Dutzend und Zwei Rächer“ mit hochprozentigen Funden aus Landos Minibar herunter. Keiner spricht ein Wort. Was bedeutet diese Entwicklung? Wie soll es jetzt weitergehen? Was soll aus Nagi werden, nachdem Landos Schildgenerator von den Yuuzhan Vong abgefangen und zerstört wurde? Was wird aus der feindlichen Streitmacht auf Helska? Ist es nicht eine Frage der Zeit, bis die grausamen Invasoren wieder über die geschwächte Kolonie Dubrillion herfallen? Rojo ist gefallen, seine Flotte größtenteils aufgerieben. Sie haben vielleicht einen der Spione der Angreifer enttarnt, aber wer vermag zu sagen, ob sich nicht noch mehr in Lando City befinden, die ihre Artgenossen bereits über die momentane Schwäche der Verteidigungsstreitkräfte in Kenntnis gesetzt haben. Die bereits berichtet haben, dass die Belt-Runner I noch nicht wieder einsatzbereit ist. Aber bevor sich die Gefährten von Zweifeln und Sorgen übermannen lassen, suchen sie Zuflucht in tiefer Meditation, die ihre Befürchtungen vorerst beiseite zu wischen vermag. Was auch immer geschieht, die Macht hat sie nicht verlassen, wie ihr Überleben über Helska beweist. Sie werden … sie müssen einen Weg finden, um dieser neuen Bedrohung entgegenzutreten und zu verhindern, dass sich die Angreifer mit Helska einen wichtigen Brückenkopf schaffen. Noch ist es nicht zu spät.

Unruhig kehrt die temporäre Crew der Lady Luck im Gefolge der aufwühlenden Neuigkeiten von der Niederlage Warshack Rojos nach Dubrillion zurück. In der Administrationszentrale kommen die Jedi unter dem inzwischen glücklicherweise aufgegriffenen Kyp Durron, seinem Begleiter Shade, die Jedi um Skywalker und Calrissian und seinem Stab zusammen, um das weitere Vorgehen zu beschließen, nachdem die Verteidigungsflotte von Dubrillion durch das Wegbrechen der Neuen Republik empfindlich geschwächt wurde. Jedem im Raum ist klar, dass der Feind sich nicht lange auf seinem taktischen Vorteil ausruhen wird, sondern bald wieder Dubrillion direkt angreifen wird, nachdem die Bel-Runner I immer noch nicht wieder vollständig einsatzbereit ist.

Skywalker hält eine ergreifende Rede, in deren Verlauf er den Versammelten auch den Namen ihrer Widersacher und die letzten Worte seines sterbenden Schülers, jetzt auf einem der Kommandotische aufgebahrten Xen Xux offenbart. Yuuzhan Vong. In seinen letzten Momenten sprach der tödlich verletzte Jedi-Gelehrte von einem Kriegskoordinator, der sich für die tödliche Präzision der Invasionsflotte verantwortlich zeichnet. Xux beschwor den Jedi-Meister eindringlich diesen sogenannten Yammosk zu zerstören, bevor es zu spät ist, um diese Invasion noch zu verhindern. Wenn sie den Yuuzhan Vong auf Grundlage dieser Erkenntnisse, die sie so teuer bezahlt haben, noch begegnen möchten, heißt ihr einziger, tollkühn scheinender Weg: Angriff. Jetzt, da es die Yuuzhan Vong am allerwenigsten erwarten. Mit den Schildschiffen von Calrissian könnte es gelingen, den Eisplaneten zu erhitzen und dessen Kern unter den extremen Temperaturen zerbersten zu lassen. Atemlose, betroffene Stille ob des Augenblicks, der einen entscheidenden Wendepunkt in diesem Konflikt bedeuten könnte. Die jungen Freunde erkennen zum ersten Mal die zupackende Stärke des von Durron noch zögerlich genannten Skywalker. Luke räumt ein, dass es sich bei diesem Flug um ein Himmelfahrtskommando handelt. Nicht jeder wird zurückkehren, vielleicht niemand. Dennoch folgen ihm einige, als er den Raum mit dem entschlossenen Kyp Durron und dessen Schüler Shade verlässt und Zeit zur Vorbereitung auf eine halbe Stunde festsetzt.

Kin Chun folgt ihnen schweigend und sucht einen der von aufkommender Betriebsamkeit erfüllten Hangars auf, um nachdenklich seinen Blick in die Ferne schweifen zu lassen, während er mit seiner Verantwortung gegenüber seiner einem unbekannten Schicksal entgegensehenden Familie ringt. Seine Gedanken sind bei Tifali, Bal … die er schon einmal verloren hat. Aber wieder? Für immer? Ohne auch nur den kleinsten Hauch einer Chance sie wieder einmal in die Arme schließen zu können. Ohne die Hoffnung, die ihn durch die Einsamkeit der Tage getragen hat, die trotz der ehrlichen, freundschaftlichen Bemühungen von Kelad und Norkan dann und wann Einzug in seinem Herzen gehalten hat. Eine Mission ohne Wiederkehr? Seine Alpträume über das brennende Nagi und eine einsame Tifali als einzige Begleiter in der kalten Einsamkeit eines Jägers?

Kelad tritt an den Leichnam ihres Mentors Xux heran, der sie bereits bei der Befreiung von Katarn aus alter Freundschaft zu Tionne begleitete. Selbstlos, uneigennützig … als Freund für einen Fremden. Er lässt seinen Blick langsam und ohne der Grausamkeit der tiefen Verletzungen auszuweichen über den zerschundenen Körper des Omwati kriechen, liest aus ihren Geschichten, den stummen Schreien Xens, die unter der eisigen Kruste von Helska IV von mitleidigen Wesen ungehört verhallte. Die Wesen um ihn herum, die brodelnde Masse von Gemurmel, Unsicherheit und Angst, alle … jeder einzelne mit seinen Träumen, seinen Wünschen, seinen Kindern, der geliebten Familie, seinen Freunden … aber nicht jeder von ihnen konnte, wollte, wagte es zu kämpfen. Es sind Väter, Mütter, Brüder, Schwestern … Freunde … Kelad kann ein Raumschiff steuern, dessen Geschütze abfeuern, vielleicht ein wenig Geschick in der Umleitung der Energiereserven beweisen und damit mehr als viele von denen, die Skywalker folgen. In einer Schlacht kämpft jeder für sich … außer hier, an diesem Ort, getragen von den Worten Skywalkers, die wahrer nicht sein könnten. Ein Bluthund gewinnt jeden Kampf … außer seinem letzten.

Shade bereitet seinen Jäger auf den Feindflug vor und legt bei den letzten abschließenden Arbeiten unterstützt von den zahlreich vertretenen hilfsbereiten Mechanikern selbst Hand an. Er lässt die Antriebe laden und seine Astromecheinheit in die Kontrollkerbe seines XJ-Flüglers hieven. Dann wartet er … beobachtet … erinnert sich seiner alten Kameraden, die im fernen Orbit von Helska IV bereits ihr Leben ließen. Sie sind nur noch zu zweit. Ihre Freunde warten in der Unendlichkeit des Raumes. Sie hätten es so gewollt. Durron und er … sie sind die letzten. Und sie werden für viele Yuuzhan Vong das letzte sein, was sie in ihrer verdorbenen Existenz noch zu Gesicht bekommen werden, bevor sie selbst mit einem Lächeln im Funkenregen vergehen. Die „Dutzend und zwei Rächer“ … sie sind ihr Vermächtnis. Ihr rächendes, niemals verdrängendes Gedächtnis.

Die Vorbereitungen für den Aufbruch laufen bereits auf Hochtouren, als Nerghad den Hangar betritt. Mechaniker eilen zwischen den zum Teil ausgemustert wirkenden Jägern umher, betanken die Schiffe und schließen die letzten Tests ab, während sich Männer und Frauen unterschiedlichster Herkunft und Profession um die Staffelführer der Planetaren Verteidigungsstreitkräfte gesammelt haben und angespannt ihren Ausführungen lauschen, die der Stab auf Grundlage der Erfahrungen von Kyp Durron erarbeitet hat. Blutjunge Frachterpiloten, ergraute Sicherheitsmänner, Techniker und sogar einige wenige Wissenschaftler aber auch Wesen offensichtlich ohne jegliche Abzeichen und Ausbildung stehen dort zusammengedrängt um die wenigen echten Piloten, die ihre Staffeln aus den Freiwilligen zusammenstellen. Kin Chuns Hoffnung, dass Kelad bei ihm und Norkan auf Dubrillion bleiben wird, erlischt, als er erkennt, dass der junge Mensch die grüne Uniform eines A-Wing-Piloten angelegt hat und den Helm unter den Arm geklemmt mit hängenden Schultern auf ihn zuhält. Ein unangenehmer Moment des Schweigens verstreicht, bevor einer von beiden die Kraft findet, gegen den Kloß in seinem Hals einige Worte hervorzuquälen. In ihren bedrückten Mienen ist zu lesen, wie schwer den Freunden nach ihrer Aussprache der Abschied fällt. Beide sind ob des im Raum stehenden Versprechens einer gemeinsamen Rückkehr nach Nagi und des bevorstehenden Fluges ins Ungewisse den Tränen nahe. Auch Nerghads Beteuerungen, dass er zurückkehren wird und gemeinsam mit seinem Freund die lange Reise antreten wird, ändert wenig an der Eindringlichkeit der in der Luft liegenden Bedrohung durch die sich ankündigende Schlacht. Keiner weiß, was am Ende dieses Tages stehen wird. Ein triumphaler Sieg? Eine bittere Niederlage? Etwas dazwischen? Aber diese Schlacht wird mit Sicherheit ihre Opfer fordern und Kelads Zeit der Ausbildung auf Fresia wirkt in diesem Moment erschreckend kurz und oberflächlich. Die Furcht vor den Yuuzhan Vong, Unruhe, Entschlossenheit … für die Jedi sind sie alle hier zu spüren, angereichert mit hunderten, vielleicht tausenden Spielarten weiterer Gefühle, die hier schwer in der drückend von den anlaufenden Triebwerken aufgeheizten Luft hängen. Die ersten Jäger heben von den angrenzenden Plattformen ab und auch Kelad erkennt mit einem Blick über die Schulter, dass die Zeit zum Starten unerbittlich näher rückt. Die in Traurigkeit gehüllte Umarmung zweier Freunde, ein Abschied für immer? Nachdem er sich von Kin Chun gelöst hat, murmelt Nerghad, während er sich zum Gehen wendet, einige leise Worte, die im aufbrandenden Getöse der startenden Jäger unterzugehen drohen. „Sag Jaina …“ Er ist schon einige Schritte entfernt, als ihm Kin Chun mit versagender Stimme die Antwort hinterherruft. „Das wirst du ihr schön selber sagen …“

Die letzten Schiffe, Dubrillions letzte Verteidigungslinie, verlassen den Hangar und steigen zum Sammelpunkt außerhalb der Atmosphäre auf, unter ihnen auch der A-Wing von Kelad. Begleitet wird die kleine Flotte nur von einer einzigen Fregatte, die Rojos Niederlage bei der ersten Schlacht über Helska IV mit leichten Schäden überstanden hat. Jäger aller Farben und Fabrikate formieren sich um die sieben Schildschiffe, die sich behäbig durch die düstere Leere dem Sprungpunkt entgegenschieben und vermischen sich zu einer bunten, lebendigen Masse, die unkoordiniert die erheblich größeren, langgezogenen Schildträger umtanzen. Das wenig militärische und für Augenblicke lang faszinierend schillernde Treiben löst sich erst auf, als die Staffelführer ihre Einheiten in die unstete, strauchelnde Ordnung ihrer Anweisungen zurückbeordern. Nerghad bestätigt über Funk seine Anwesenheit und streift mit einem kurzen Blick der Unsicherheit und Sorge ein letztes Mal die Zwillingsplaneten Dubrillion und Destrillion, die sie jetzt schutzlos zurücklassen. Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Das Navigationssystem bestätigt den Empfang der Sprungdaten, die von der Fregatte und den übrigen Großschiffen ausgegeben werden und synchronisiert den Hyperraumantrieb. Ihnen bleibt keine Wahl: Sie müssen diese Schlacht gewinnen oder die Yuuzhan Vong werden bald zurückkehren und vollenden, womit sie kaum 12 Stunden zuvor begannen. Die Belt-Runner I bleibt zurück. Norkan, Kin Chun … irgendwo in der Ferne auch Jaina, Jacen … und so viele andere, die im Moment noch nichts davon ahnen, dass etwas Neues, etwas Erschreckendes in ihre Galaxie vorgedrungen ist.

Shades Jäger jagt mit wie zum Abschied wippenden Flügeln über seinen kleinen Abfangjäger hinweg. Seine martialischen Lackierungen der „Dutzend und Zwei Rächer“ leuchten im Glühen der Triebwerke des nahen Schildschiffes, als der Togruta seinen Kampfgleiter neben Durrons XJ-Flügler setzt. Zeichen erscheinen auf den optischen Anzeigen der Kuppel seines A-Wings. Countdown. Nerghad führt seinen zitternden Finger über den Knopf der Sprungfreigabe und verharrt dort. Seine Augen ruhen auf den herunterzählenden, halb transparenten Zahlen vor ihm, während er nachdenklich noch einmal die Geschehnisse der vergangenen Tage Revue passieren lässt. Wie aus dem Nichts hat ein neuer, grausamer Feind die intergalaktische Bühne betreten. Von einem Tag auf den anderen werden sie gezwungen in eine Schlacht zu ziehen, die über das Schicksal von Dubrillion und Destrillion entscheiden wird. Wieviel mehr auf dem Spiel steht, wenn sie scheitern sollten … darüber wagt er momentan nicht einmal Vermutungen anzustellen. Xux ist tot … Darr Mai … die Zukunft Nagis ungewiss. Und er hat ein Versprechen gegeben. Kelad spürt die Präsenzen von Skywalker und Durron. Wenn er sein Wort halten möchte, dann müssen sie gewinnen. Eine Niederlage wie die von Rojo und vor ihm Durron kann es jetzt nicht mehr geben. Nur noch den Sieg und die Zerstörung eines ganzen Planeten. Es ist die einzige Hoffnung, die ihnen noch bleibt. Wenn er seine Freunde wiedersehen möchte, dann ist es die einzige, die noch zählt. Sein herabsausender Finger presst den Knopf tief in sein kaltes metallisches Bett und er spürt die Kräfte, die an dem kleinen A-Wing zerren, als die Sprungautomatik ihn vorwärtsreißt. Eine Gleichung mit zu vielen Unbekannten: Leben oder Sterben … Es liegt in ihren Händen.

Das glühende Blau verblasst, die gleißenden Streifen ziehen sich wieder zu der ursprünglichen Sternenpracht zusammen, als Kelads A-Wing im Gefolge der Flottille aus dem Hyperraum austritt. Sofort spucken die Zielcomputer Daten über die gewaltige Streitmacht der Feinde aus, die momentan ruhend im Orbit zu Helska IV hängen, während die eingespielten Staffelpiloten sofort in Angriffsformation abschwenken und die überraschten Schiffe im Vorbeirasen mit tödlichen Salven einzudecken beginnen. Shade ist unter ihnen und bellt Anweisungen in die offenen Flottenkanäle, während einige ihrer Begleiter, die beim gefährlich nah am Planeten kalkulierten Sprungaustritt der Atmosphäre von Helska IV zu nahe gekommen sind unter grausigen, unvermittelt abreißenden Schreien verglühen. Während Shade seine Erfahrungen spielen lässt und gemeinsam mit den Jedi-Meistern mit einem dichtgesponnenen Netz aus tödlichen Lasergarben zu verhindern versucht, dass sich ihre Feinde wieder in unheimlicher Symbiose vereinen, stemmt sich Kelad unter den Anweisungen seines Staffelführers den Schiffen entgegen, die den Schildschiffen zu nahe zu kommen drohen. Trotzdem kann die allzu kleine Flottille nicht verhindern, dass sich die Schiffe der Yuuzhan Vong nach der ersten Überraschung wieder zum Schwarm sammeln und mit vernichtender Wucht über die verzweifelten Angreifer hinwegbranden. Das Funkfeuer und die panischen Hilferufe ihrer gesichtslosen Kameraden schwellen zu ohrenbetäubendem Lärm an, der sich in ihren Ohren und ihrem Geist festsetzt. Jäger zerplatzen im schmelzenden Feuer der überlegenen Invasoren, feuerumrahmte Blasen platzen an der Außenhaut der Fregatte auf, als sie sich bedrohlich zu neigen beginnt und sich die vorderen Panzerplatten im Gewirr abgesprengter Rettungskapseln wie eine Fackel entzünden, als ihr Bug die Atmosphäre in letalem Winkel durchstößt. Eins, nein, zwei der jetzt furchtbar zerbrechlich wirkenden Schildschiffe, die unter dem Flehen um Unterstützung über die Komkanäle auseinanderreißen und in fettigen Gaswolken vergehen, die sie und einige ihrer Verteidiger verschlucken. Warnanzeigen leuchten auf, rote Lichter blinken auf ihren Konsolen. Streifschüsse erschüttern ihre Schiffe, lassen die vehement schrumpfenden Schilde pulsieren. Funken prasseln auf ihre Pilotenanzüge nieder, verdampfen zischend auf ihrer schweißnassen Haut. Explosionen lassen die Jäger erzittern und nur knapp gelingt es ihren Piloten unter den Schiffen abtauchen, die sie eigentlich beschützen sollen. Selbst Durron und Shade kämpfen jetzt in haarsträubenden Zweikämpfen direkt bei den Schildschiffen, nachdem die erdrückende Flut an Asteroidenschiffen auch den Großteil ihrer Staffel zerpflückt und die Pilotenasse zurückgetrieben hat.

Die großen Punkte flackern auf den Sensorbildschirmen. Sie verlieren weitere Schildschiffe … zu viele. Sie sind umhüllt von einem Schwarm hungriger Insekten, die lautlos ihre Verbündeten zwischen ihren steinartigen Körpern zermahlen und nur noch die bunten Trümmer und Flecken von ionisiertem Nebel ausspucken. Zwei von Landos Schiffen bleiben ihnen noch. 15 Sekunden bis zum Abschließen der notwendigen Ausrichtung. Eine Ewigkeit … eine verfluchte Ewigkeit, in der sie mit zerschundenen, von der verheerenden Schlacht gezeichneten Jägern durch die endlose Flut von Yuuzhan Vong-Gleitern pflügen, die ihre Reihen mit furchteinflößender Effizienz weiter lichten. 10 Sekunden. Ein Schildschiff verliert die Seitenstabilisatoren und kippt langsam zur Seite weg, während auf die Hülle einprasselnde künstliche Asteroiden nach dem Verlust des Schildes auf die Außenhaut einprasseln und Stück um Stück aus dem Durastahlungetüm reißen. Ein großer, letzter Fleck auf den Sensorschirmen nachdem das Licht der folgenden Explosion erloschen ist. Etwas mehr als ein Dutzend Piloten in ihren Schiffen ist ihnen geblieben, unter ihnen auch Shade und Kelad, die sich mit der Kraft der Verzweiflung, dem stärkespendenden Gedanken an diese, ihre letzte Hoffnung der erbitterten Angriffe erwehren. Skywalker brüllt Anweisungen, Durron zischt Verwünschungen, als die rotglühenden, ultraheißen Streifen der Laserkanonen von den unsichtbaren Schilden der Korallenschiffe verschluckt werden. 5 Sekunden. Schildverlust. Kelads Finger hämmern im Stakkato auf die Tastfelder ein, während er fluchend um das lebensrettende letzte Prozent, das ihm noch geblieben ist, ringt. Die Warnsirene des Hüllenzustandes schneidet sich in sein vom Kampfeslärm fast betäubtes Gehör. Bildschirme leuchten ein letztes Mal kräftig auf und versinken dann grießelnder Schwärze. Rotes Zwielicht durchflutet das enge Cockpit. Ein letzter Schuss, der in einem von Shade getroffen vorbeischlingernden Asteroiden landet und ein rauchendes Loch in seiner Hülle hinterlässt, bevor er aus seinem Blickfeld trudelt. Dann versagen auch die Waffensysteme. Unvermittelt ein helles Gleißen, scharf über ihm und dem Haufen Schrott von einem A-Wing, der ihn noch von der gnadenlosen Kälte des Alls abschirmt. Bis zum Anschlag hämmert er den Stick nach vorne und rast unter der Lichtsäule hinweg, die eine Schneise der Zerstörung durch die feindliche Flotte frisst und sich schließlich tief in den weiß leuchtenden Planeten schneidet. Dampf steigt auf und hüllt Helska IV in eine undurchdringliche, düstere Wolkenfront, als der gebündelte Strahl den Kern erreicht und sich die Oberfläche aufgrund der unglaublichen hier aufeinanderstoßenden Kräfte zu erhitzen beginnt. Atemlose Spannung und die verwirrt auseinandersprengende feindliche Flotte, die zu spät auf den Kern der Bedrohung reagiert verschaffen den Piloten von Dubrillion einige Augenblicke, in denen sich ihre Blicke an das spektakuläre und furchteinflößende Schauspiel der Zerstörung heften, das sich vor ihren von der Anstrengung geröteten Augen abspielt. Helska IV stirbt nahezu lautlos. Nur ein gedämpftes Grollen ist zu hören, als die Eiskruste des Planeten auseinanderbirst und gewaltige Eisbrocken von geysirartig austretendem, kochendem Wasser explosionsartig in den Orbit geschleudert werden. In Sekundenbruchteilen hat die Eiswelt Helska IV jegliche feste Form verloren und entbehrt als kochendes Inferno jeglicher Beschreibung. Die kollabierende Atmosphäre spuckt dampfende Brocken ins Vakuum des Alls, die fauchende Schweife hinter sich herziehen. Dann absolute und vollkommene Stille.

Shade, Durron und einige der Piloten reagieren sich an den plötzlich und wahrscheinlich durch die Zerstörung des Yammosk bewegungslos in der Leere hängenden Schiffen der Yuuzhan Vong ab. Ihre gezielten Blastersalven treffen auf keinerlei Widerstand bei den wie jetzt schildlos und wie erstarrt treibenden Feindjägern und sie zerplatzen zu Dutzenden, als die wenigen, noch kampfwilligen Überlebenden ihren Triumph auskosten. Nerghad sinkt in seinem schweißnassen Pilotensitz zurück und schließt die Augen, während Skywalker durchgibt, dass die Astromecheinheiten der XJ-Jäger bereits über den Sprungdaten für die Rückkehr brüten und welche gute Arbeit sie heute geleistet haben. Kelad versucht zu begreifen, wie es ihm gelungen ist in dieser apokalyptischen Schlacht zu überleben, aber er schließt mit der von einem Lächeln geschmückten Erkenntnis, dass die Macht wohl doch noch eine Verwendung für ihn hat. Heute hat das gereicht … der Vorstoß der Yuuzhan Vong ist gestoppt, auch wenn dieser Sieg teuer erkauft wurde. Allem Gestank nach verschmorter Elektronik und der drückenden Hitze unter der beschlagenen Cerraglasscheibe zum Trotz erlaubt er sich in ehrlicher Erleichterung zum ersten Mal an diesem Tag tief durchzuatmen und die in seine Lungen strömende Luft, so stickig sie auch sein mag, zu Genießen. Er wird seine Freunde wiedersehen. Für den Moment ist das jetzt erst einmal alles, was für ihn zählt. Einige Salven durch Durron und Shade später kommt wieder Leben in die klobigen Schiffe, die bei weitem nicht mehr so agil wirken, wie noch wenige Minuten zuvor. Aber nicht um zu kämpfen. Ohne weitere Gegenwehr treten die Jäger der Yuuzhan Vong den Rückzug an.

Der Rückkehr der überlebenden Piloten wird von der sich seit der ersten Siegesmeldung beim Eintritt in das System im vollgestopften Hangar versammelten Bevölkerung frenetisch bejubelt. Die Männer und Frauen aus den Jägern und dem letzten Schildschiff werden von wahren Begeisterungsstürmen empfangen, die allen erst begreiflich macht, wie schwer der Fels dieser unbekannten, aber mächtigen Gefahr auf ihrer aller Schultern lastete. Die tapferen Piloten und allen voran die Jedi haben die Invasion verhindert, die drohende Niederlage in einen Sieg verwandelt. Die Verluste der vergangenen Stunden sind keinesfalls vergessen, aber im Moment treten sie hinter der spürbaren Dankbarkeit und dem Rausch der begeisterten Massen zurück. Hände werden geschüttelt, Schultern geklopft, Worte tiefster und aufrichtiger, zum Teil auch tränenreicher Emotionalität wechseln den Besitzer. Erschöpft aber glücklich bahnt sich Kelad den Weg durch die auf ihn wie auf jeden der anderen Piloten eindrängende Menge auf Kin Chun und Norkan zu. Der Mensch, der Nagai und der Arkanier fallen sich in die Arme, während sich die Freunde aufgrund der fast verloren geglaubten Hoffnung an ein Wiedersehen die eine oder andere Träne verdrücken müssen. Shade nickt den Gefährten anerkennend zu, als er mit Durron und einigen der Piloten mit einem schelmischen Grinsen und auf der Suche nach einem starken Drink von dannen zieht. Gemeinsam haben sie heute viel erreicht. Gemeinsam haben sie heute einen Spion gestellt, Xen Xux auf Helska IV geborgen und die fremdartigen Yuuzhan Vong in einer Schlacht in die Flucht geschlagen. Für den Moment zumindest scheinen die Differenzen über ihre unterschiedlichen Herangehensweisen, wie sie beispielsweise auf Belkadan zutage traten, beigelegt. Dubrillion und Destrillion sind gerettet.

Während Durron und Shade den Abend mit ein paar Gläsern correllianischen Whiskeys auf das Wohl ihrer gefallenen Staffelkameraden ausklingen lassen, mischen sich die übrigen Jedi noch unter die feiernden Einwohner. Später am hereinbrechenden Abend sucht Kin Chun noch Lando Calrissian auf, dem er seinen baldigen Aufbruch nach Nagi bereits angekündigt hat und äußert den Wunsch jetzt nach der Beseitigung der unmittelbaren Gefahr für das System so schnell wie möglich aufbrechen zu wollen. Der Baronadministrator sichert ihm zu, dass er für morgen alle notwendigen Vorbereitungen anordnen werde, bringt aber gleichzeitig sein Bedauern zum Ausdruck, dass die Freunde seine Gastfreundschaft nicht noch für ein paar zusätzliche Tage in Anspruch nehmen wollen. Kin Chun dankt dem alten Freund der Jedi noch einmal für sein Angebot und seinen Einsatz für den leider durch den Angriff der Yuuzhan Vong verlorenen Schildgenerator, betont aber, dass er sich um eine persönliche Angelegenheit kümmern muss, die keinen weiteren Aufschub verträgt. Dann ziehen er und seine Kameraden sich, noch tiefe Züge des allgemeinen Freudentaumels atmend, in ihre Zimmer zurück, um morgen in aller Frühe abreisen zu können. Ein langer Flug mit einer Standardreisezeit von knapp einem Monat liegt vor ihnen.

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Grand_Master_Steve